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Demos in Berlin: Polizisten beschlagnahmen Höcke-Plakate – „Omas gegen Rechts“ zeigen sich selbst an

Am Samstag wurde in Berlin gegen die AfD demonstriert. Einige Plakate zogen die Aufmerksamkeit der Polizei auf sich.

Demos in Berlin
© IMAGO/dts Nachrichtenagentur

Könnte der AfD die Parteienfinanzierung entzogen werden?

Die AfD erhält Geld aus der staatlichen Parteienfinanzierung - sehr zum Ärger von Politikern von CSU, Grünen und SPD. Doch könnte der Partei die Finanzierung aus Steuertöpfen überhaupt entzogen werden?

In Berlin wird viel demonstriert. Im Jahr 2024 bislang auch viel gegen die AfD. Aufhänger dafür: Mehrere Mitglieder der Partei, die in einigen Bundesländern vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem gilt, hatten an einem Treffen teilgenommen, bei dem groß angelegte Abschiebe-Pläne besprochen wurden. Das Recherchenetzwerk „Correctiv“ hatte das Treffen öffentlich gemacht.

Eine derartige Demo fand am Samstag (16. März) anlässlich des Internationalen Aktionstags gegen Rassismus und Faschismus in Berlin statt. Unter dem Motto „Nie wieder heißt jetzt“ hatten mehrere Bündnisse zur Demo gegen die AfD und die Parteinahe Desiderius Erasmus Stiftung aufgerufen. Dabei gingen Polizisten gegen Plakate vor.

Demos in Berlin: Verwirrung um Höcke-Plakat

Mehrere Teilnehmende der Demonstration hielten am Samstagnachmittag Plakate mit der Aufschrift „Björn Höcke ist ein Nazi“ hoch. Darauf war der Thüringer AfD-Lautsprecher mit ausgestrecktem rechtem Arm zu sehen. Während es aus der Vergangenheit bereits zahlreiche Gerichtsurteile gibt, die es Demonstranten erlaubt, Höcke als Nazi oder Faschisten zu bezeichnen, war sich die Berliner Polizei da nicht so sicher.

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Wie der „Tagesspiegel“ berichtet, beschlagnahmten Beamte auf der Demonstration Plakate und schrieben Anzeigen wegen „Verunglimpfung oder Verleumdung eines Politikers“. Laut dem Bericht soll dem Treiben eine Anweisung des LKA vorangegangen sein. Eine Klärung des Sachverhalts sei zudem nicht möglich gewesen, dass gerade kein Staatsanwalt erreichbar gewesen sei.

„Omas gegen Rechts“ zeigen sich selbst an

Einige Demo-Teilnehmer überklebten daher das Gesicht von Björn Höcke. Die „Omas gegen Rechts“ sollen aber darauf verzichtet haben. Sie zeigten sich kurzerhand selbst an und behielten ihre Plakate. Die Polizei erklärte dem Blatt später: Den Anfangsverdacht habe es wegen Höckes ausgestrecktem Arm gegeben. Sobald die Staatsanwaltschaft erreichbar war, hätten die Demonstranten ihre Plakate wiederbekommen.


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Ausgestanden ist die Geschichte für die Polizei aber wohl nicht. Die Berliner Abgeordneten Ferat Kocak (Linke) und Ario Mirzaie (Grüne), die selbst auf der Demo zugegen waren, wollen den Einsatz im Parlament zur Sprache bringen.