E-Scooter sollten die Alternative zu Autos und Fahrrädern werden, doch seit ihrer flächendeckenden Einführung herrschen im Straßenverkehr teils Zustände wie im Wilden Westen. Die Berliner fahren mit ihnen auf der Straße, dem Geh- oder Fahrradweg. Manchmal sind die Fahrer alkoholisiert oder es brausen gleich zwei Menschen auf einem Gerät durch die Gegend.
Das ist nicht nur in Berlin der Fall, sondern auch in Brandenburg. Der dortige Verkehrsminister, Rainer Genilke (CDU), brachte deshalb nun einen ganz besonderen Vorstoß in die öffentliche Debatte ein.
Brandenburg mit großem Schritt in Richtung Zukunft
E-Scooter sind gerade bei jungen Menschen äußerst beliebt. Man spart sich das Strampeln vom Fahrradfahren und ist dennoch genauso schnell am Ziel. Doch vor allem junge Leute vergessen oft die Perspektive anderer Verkehrsteilnehmer, weswegen es schnell zu Unfällen kommen kann. Auch in Brandenburg ist das ein großes Problem.
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Verkehrsminister Rainer Genilke hat deshalb im Rahmen des neuen Verkehrssicherheitsprogramms 2034 vorgeschlagen, eine E-Scooter-Ausbildung an weiterführenden Schulen anzubieten. Wie beim Fahrradführerschein wäre diese freiwillig, könnte das Straßenverkehrsbewusstsein der Schüler aber erheblich verbessern.
Auf diese Weise könne sich das Land an die neuen Gegebenheiten des Verkehrs anpassen, berichtet der RBB. „Vor allem Jugendliche würde man zwischen Fahrradschule und Führerscheinausbildung kaum im Blick haben. Hier bedürfe es einer stringenteren Begleitung im Sinne der Verkehrssicherheit“, erklärt Genilke gegenüber dem Sender.
Berliner Senat zeigt sich verhalten
Doch wäre das auch etwas für Berlin? In der Hauptstadt stehen E-Scooter an jeder Ecke und erfreuen sich großer Beliebtheit. Laut einem Sprecher der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie ist das Thema Verkehrssicherheit auch in der Hauptstadt ein fester Bestandteil der Schulbildung.
Gegenüber BERLIN LIVE die Senatsverwaltung: „In Berlin gibt es derzeit 25 Jugendverkehrsschulen in denen Kinder und junge Menschen lernen können, sich sicher und umsichtig im Straßenverkehr einer Großstadt zu bewegen.“ Der Unterricht richte sich dabei vor allem an 3.- und 4.-Klässler.
Der E-Scooter-Unterricht ist dennoch kein Thema. Stattdessen setze das Land seinen Fokus auf andere Roller, die altbekannten Tretroller. In Kooperation mit der ADAC-Stiftung biete die Senatsverwaltung Grundschülern ein Programm an, dass ihnen die Fahrt mit diesen näher bringen soll, erklärt der Sprecher.
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Auf diese Weise sollen die motorischen Fähigkeiten und das Gleichgewicht der Kinder verbessert werden, wodurch sie auf das spätere Fahrradfahren vorbereitet werden.