Ab Mitte der Woche fiebern tausende Berliner nur noch einem entgegen: dem Wochenende. Endlich mal die Seele baumeln lassen, ausschlafen, mit Freunden treffen und am Abend in einen der vielen Clubs in Berlin gehen.
Doch lange Schlangen, volle Bars und enge, belebte Tanzflächen, das war einmal. Zum Schock vieler Clubgänger.
Clubs in Berlin immer leerer
Die Clubs in Berlin sind eigentlich dafür bekannt, regelmäßig überfüllt zu sein. Sind große Acts angekündigt, kann man sich mit ziemlicher Sicherheit auf lange Wartezeiten einstellen – bzw. konnte. Denn so voll wie es einmal war, ist es schon lange nicht mehr.
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Ein Besuch im Kreuzwerk beim Event „Riot Tapes“ am 4. Oktober zeigte einem Berliner jetzt, wie schlimm die Lage wirklich ist. Trotz großer Acts wie Callush, Tham oder Noise Mafia waren teilweise erschreckend wenig Menschen in dem Club. „Manchmal waren nur drei bis fünf Leute auf dem zweiten Floor, selbst bei Tham waren nur zehn bis 15 Leute da“, berichtet der Besucher bei Reddit.
„Die goldenen Zeiten sind vorbei“
Für den Clubgänger ein Schock. „Ich war wirklich überrascht, dass diese Namen nicht mehr Leute angezogen haben. Die Veranstaltung wurde gut beworben, zumindest in meiner Bubble, und doch war es so leer.“ Das traurige Bild zeigt sich nicht nur in Clubs in Berlin wie dem Kreuzwerk, auch andere wie das Watergate oder der Club Ost sind immer wieder erschreckend leer. Aber woran liegt das?
Aus der Community bei Reddit kommen direkt verschiedene Erklärungsvorschläge. Einerseits läge das an den Preisen, erklärt einer: „Die goldenen Zeiten sind leider vorbei.“ Jedoch bezieht sich das nicht nur auf die Preise für Eintritt und Drinks, sondern auch auf die Flugpreise. So gäbe es seit der Schließung des Flughafens Tegel viel weniger Flüge nach Berlin „und die, die noch fliegen, kosten oft über 250 Euro statt 80 bis 100 Euro wie noch 2018.“
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Weniger Touristen in der Stadt bedeuten somit auch weniger Touristen in den Clubs in Berlin. Doch nicht nur die Preisentwicklung hat ihre Folgen, auch die Markenbekanntheit. Viele junge Erwachsene, die ihre ersten Clubjahre durch die Pandemie aussetzen mussten, wollen jetzt in die bekannten Locations wie zum Beispiel den Tresor, das Berghain oder auch das Kit Kat, erklärt ein anderer.
Doch das sollte nicht so sein! Er appelliert: „Geht raus und probiert auch mal kleinere Veranstaltungsorte! Das kann sich wirklich lohnen.“ Im Sinne des fortschreitenden Clubsterbens sicherlich eine gute Idee – damit es bald nicht nur noch die großen Drei gibt.