Die Anklageliste ist lang. Als die Staatsanwältin im Landgericht Berlin am Freitag (18. Oktober) vorliest, was drei Albanern vorgeworfen wird, fällt einem die Kinnlade runter. Neben einer Reihe von Einbrüchen in Wohnungen geht es auch um einen Raubüberfall mit Waffeneinsatz aus dem Jahr 2017.
Damals hatte sich einer der Angeklagten mithilfe von Komplizen Zugang zu einem Lidl in Berlin verschafft und auf brutalste Weise rund 10.000 Euro erbeutet.
Berlin: Einbrecher-Bande vor Gericht
Es ist kurz nach 12 Uhr, als im Gerichtssaal in Berlin der Prozessauftakt gegen Lucjano M. (40), Luan D. (40) und Fisnik L. (34) beginnt. Alle Männer sitzen bereits in U-Haft. Zunächst wurde die Anklageschrift verlesen. In diesem Fall ist sie ellenlang! Während die Staatsanwältin die Verbrechen vorträgt, übersetzt eine Dolmetscherin. Sie sind albanische Staatsbürger und sprechen kein Deutsch.
Es geht um mehrere Wohnungseinbrüche, die die Männer unter anderem in Dahlem, Schmargendorf und Grunewald begangen haben sollen. Dazu kommt ein Raubüberfall auf einen Lidl in Biesdorf, der es in sich hatte.
Angeklagter soll Lidl überfallen haben
Laut Anklage soll sich Lucjano M. mit Komplizen am 23. März 2023 durch ein Fenster Zugang zum Discounter verschafft haben. Einen Bewegungsmelder umgingen sie dabei, indem sie ein Neonlicht daraus entfernten. Anschließend bedrohten die Räuber die Filialleiterin – und das auf brutalste Weise!
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Sie fesselten die Frau, hielten ihr ein Messer an den Hals und drohten damit, ihr die Kehle durchzuschneiden. Die Verbrecher bekamen so Zugang zum Werkschrank, indem sich rund 8.000 Euro befanden. Dazu sollen sie die Tageseinnahmen von etwa 2.000 Euro aus der Kasse erbeutet haben.
Niemand der drei Angeklagten wollte Angaben zum Geschehen machen. Doch das könnte sich ja noch ändern, denn bis das Urteil fällt, dauert es noch etwas. 15 weitere Verhandlungstage sind (zunächst) bis zum 17. Januar angesetzt. Danach müssen die Berliner Richter entscheiden…