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Leopoldplatz in Berlin: Neue Pläne für Suchtkranke – ist das die Lösung?

Der Leopoldplatz im Wedding ist bekannt als die „Crack-Hölle“ Berlins. Doch das soll sich jetzt ändern. Der Bezirk greift endlich durch!

© IMAGO/Jürgen Ritter

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Der Leopoldplatz in Berlin-Wedding ist einer der Problemorte der Hauptstadt. Schon seit Jahren treffen sich hier Drogensüchtige aus ganz Berlin, um zu konsumieren. Vor allem mit der Verbreitung von Crack wurde das Problem immer größer.

Medien bezeichneten den Leo als „Crack-Hölle“ Berlins. Der Leopoldplatz entglitt dem Bezirk immer mehr. Viele Anwohner machen seither einen Bogen um ihn. Doch das soll sich ändern. Jetzt greift der Bezirk durch.

Leopoldplatz in Berlin steht vor großer Veränderung

Am Mittwochabend (4. Dezember) traf sich der Bezirk Berlin-Mitte zum runden Tisch. Eines der Themen: Der „Leo“ im Wedding. Es habe sich schon viel Gutes getan, so der Bezirk. Doch Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger (Grüne) plant noch mehr. Um das Drogenproblem rund um den Leo in den Griff zu bekommen, sollen Drogenkonsumräume geschaffen werden. Hier wird den Suchtkranken dann der betreute Konsum von Drogen wie Heroin oder Crack ermöglicht.

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Das Besondere: In den neuen Räumlichkeiten sollen die Abhängigen auch länger verweilen und sogar übernachten können, berichtet die „Berliner Morgenpost“. Das war in Berlin bislang nicht möglich, denn in Obdachlosenunterkünften ist der Konsum von Drogen strengstens verboten. Die Kombinationsvariante zu ermöglichen, ist aber gar nicht so leicht. Dazu muss das Land Berlin die Rechtsverordnung über den Betrieb von Drogenkonsumräumen ändern.

Schluss mit „Crack-Hölle“! Bezirk greift durch

Bereits seit Jahren gibt es Diskussionen um den Leopoldplatz. Bürgerinitiativen wie „WirAmLeo“ und die Berliner Drogenhilfe fordern den Bezirk schon lange zu größeren Handlungsschritten auf. Ob durch die geplante Neuerung in der Drogenhilfe aus der „Crack-Hölle“ Berlins wieder der Nachbarschaftstreffpunkt wird, der er einmal war, muss sich zeigen.

In den Drogenkonsumräumen, auch Druckräume oder Druckerstuben genannt, können Abhängige unter Aufsicht von geschultem Personal in einem sicheren Umfeld konsumieren. Dadurch werden nicht nur Anlaufstellen geschaffen und der Drogenkonsum sicherer gemacht, sondern auch die öffentlichen Plätze entlastet, auf denen sich die Konsumenten sonst aufhalten.


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Der Bezirk Mitte sucht nun gezielt nach Immobilien, die sich für die Konsum- und Übernachtungsräume eignen. Dabei sollen nicht nur Unterbringungen um den Leopoldplatz herum eingerichtet werden, sondern in der ganzen Stadt verteilt. Was sich im Jahr 2024 am Leopoldplatz getan hat und was noch für den Leo geplant ist, lest ihr bei der Berliner Morgenpost.