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Berliner Sprengstoff-Fund in Neukölln – Verdächtiger (34) ist tot

Ende Oktober wurde in einem Berliner Bahnhof ein Beutel mit Sprengstoff gefunden. Der gesuchte Verdächtige kam nun ums Leben.

Berlin
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Sicherheit für Berlin: Polizei, Feuerwehr und Co.

Sie sollen in Berlin für Sicherheit sorgen: Polizei, Feuerwehr und Co. Bei der Berliner Polizei sind derzeit über 27.000 Bedienstete beschäftigt. Jeden Tag gehen über den Notruf 110 in der Einsatzleitzentrale 3.700 Anrufe ein. Das sind 1,34 Millionen Anrufe im Jahr.

Die Nachricht versetzte Ende Oktober ganz Berlin in Aufruhr. Bei einer routinemäßigen Kontrolle am Bahnhof Neukölln ergriff die kontrollierte Person plötzlich die Flucht. Dabei ließ der Mann einen Beutel zurück, in dem die Polizisten hochgefährlichen Sprengstoff fanden.

Es war zunächst unklar, ob hier per Zufall ein Anschlag auf den ÖPNV der Hauptstadt verhindert worden war. Der Sprengstoff war von einem Typ, der auch bei der Sprengung von Geldautomaten zum Einsatz kommt. Wochenlang wurde nach dem Mann gefahndet. Jetzt wurde seine Leiche entdeckt.

Offenbar aus Berlin geflohen

Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft in Berlin am Freitag (6. Dezember) mit. Demnach sei der Mann ersten Erkenntnissen nach bei einem Unfall mit Sprengstoff am 24. November in Niedersachsen gestorben. Die Ermittler gehen nach einem DNS-Abgleich davon aus, dass es sich bei dem Toten um den 34-jährigen Gesuchten handelt.

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Laut Berliner Staatsanwaltschaft handelte es sich bei dem Sprengstoff um Triacetontriperoxid (TATP), das bei Terroranschlägen eingesetzt wurde. Kriminelle verwenden das Material inzwischen häufig für die Sprengung von Geldautomaten. Im Zuge der Ermittlungen hatten sich die Anzeichen verdichtet, dass der Flüchtige aus der Automatensprenger-Szene stammen könnte.

Fahndung nach zweitem Verdächtigen

Die Ermittlungen gehen indes weiter – ebenso wie die Fahndung. Denn neben dem nun tot aufgefundenen 34-Jährigen sucht die Berliner Polizei noch einen zweiten Mann, der weiterhin auf der Flucht ist. Ob er sich in Berlin oder gar noch in Deutschland aufhält, ist unklar. Womöglich bringt der Tod seines Komplizen nun neue Erkenntnisse.



Eine „Spiegel“-Recherche hatte im November ergeben, dass die Spur der Verdächtigen nach Polen führen könnte. Dem Bericht zufolge soll es sich bei dem 34-Jährigen um Tomasz J. handeln, der bereits 2013 nach Deutschland eingereist sei.