Seit 30 Jahren sammelt die Berliner Tafel überschüssige Lebensmittel von Supermärkten, Hotels und Restaurants und verteilt sie an bedürftige Berliner. Eigentlich sollte das ein Grund zum Feiern sein, doch die steigenden Zahlen der Hilfsbedürftigen verursachen bei den Tafelbetreibern große Sorgen.
Die Berliner Tafel wurde 1993 von Sabine Werth und 14 weiteren Frauen gegründet. Durch einen Zeitungsbericht haben die Frauen über eine ähnliche Initiative in New York erfahren und haben kurzerhand entschieden, ebenfalls Armut in Berlin bekämpfen zu wollen.
Von kleiner Aktion zur bundesweiten Bewegung
Mit ihren privaten Autos fuhren sie zu Obdachlosenunterkünften und brachten ihnen Lebensmittel und vorgekochtes Essen. Eigentlich war das Vorhaben nur als vorübergehende Aktion geplant, doch die Bewegung konnte nicht mehr gestoppt werden. Heute, 30 Jahre später, ist die Tafel nicht mehr wegzudenken. Insgesamt gibt es mehr als 950 Tafeln in ganz Deutschland.
Jeden Monat sammelt die Tafel rund 660 Tonnen Lebensmittel ein, die sonst wegen Schönheitsfehler oder kurzem Mindesthaltbarkeitsdatum weggeworfen werden würden. Die Essensprodukte werden dann an rund 400 soziale Einrichtungen wie Suppenküchen, Frauenhäuser oder Seniorenheime mit ausgeliefert.
Berlin: So viele Menschen versorgt die Berliner Tafel
Außerdem verteilen sie in Kooperation mit der Kirche und dem RBB Essen an Bedürftige in Privathaushalten mit der Organisation „Laib und Seele“. Insgesamt erreicht die Berliner Tafel rund 140.000 Menschen, die auf die Hilfe angewiesen sind. Dazu gehören Rentner, Alleinerziehende, Arbeitslose und Flüchtlinge.
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Die vergangene drei Jahre waren für die Berliner Tafel besonders herausfordernd. Die Corona-Pandemie, die Inflation und der Krieg gegen die Ukraine haben zu einem starken Anstieg der Nachfrage nach Lebensmitteln geführt. Immer mehr Menschen sind auf die Tafel angewiesen. Aus diesem Grund braucht die Berliner Tafel zusätzliche freiwillige Helfer, die sie tatkräftig unterstützen.