Berlin ist eine der spannendsten und abwechslungsreichsten Städte Europa, die jährlich mehrere Millionen Touristen anzieht. Viele von ihnen schwärmen über unsere Hauptstadt, doch eine gewisse Sache sorgt bei den Reisenden immer für Unverständnis.
In Berlin ist Bargeld Pflicht. Viele Restaurants, Spätis, oder Clubs lehnen Kartenzahlung sogar komplett ab. So modern die Metropole auch sein mag, in dieser Hinsicht ist sie sehr veraltetet. Viele Geschäftsinhaber schwören auf Münzen und Banknoten. Dafür gibt es verschiedene Gründe.
Berlin: Darum bieten viele Geschäfte keine Kartenzahlung an
Laut einem Bericht von „Business Insider“ weigern sich viele Geschäftsleute, Kartenzahlung anzubieten, weil Banken und Dienstleister bei jeder bargeldlosen Bezahlung mitverdienen wollen. Pro Kartenzahlung verlangen Netzbetreiber fünf bis sieben Cent. Zusätzlich muss ein Anteil am Umsatz bezahlt werden.
Bei EC-Karten sind das zwar höchstens 0,2 Prozent, doch bei den immer beliebter werdenden Kreditkarten können bis zu 1 Prozent anfallen.
Aus diesem Grund wird in vielen Geschäften Kartenzahlung er ab einem bestimmten Betrag angeboten. Für Experten ist das völlig unverständlich, denn die Kosten werden prozentual vom Umsatz berechnet. Außerdem haben Geschäfte im Vertrag mit Zahlungsanbietern unterschrieben, dass die Kartenzahlung ab 0 Euro akzeptieren müssen.
Bargeld ermöglicht Betrug
Ladenbesitzer geben ebenso zu, dass sie nicht auf die Technik der Bargeld-Terminals vertrauen. Viele Händler kritisieren die Komplexität und dass die Transaktionskosten manchmal nicht nachvollziehbar seien.
Bei der kontaktlosen Bezahlung käme es auch immer wieder zu Problemen: „Bei Kreditkarten klappt kontaktlos immer, bei Girocards von der Commerzbank auch, aber bei manchen Sparkassen-Karten geht es nicht“, sagt ein Händler im Bericht des „Business Insiders“.
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Der Bundesrechnungshof wirft den Geschäftsleuten jedoch etwas ganz anderes vor: Betrug. Finanzprüfer könnten Bargeld-Geschäfte nicht nachvollziehen, deswegen würden Manipulationen der Tageseinnahmen insbesondere in „bargeldintensiven Branchen“ auftreten. Damit sind nicht nur Restaurants gemeint, sondern auch Kioske, Frisöre und Taxis. Jährlich würden aus diesem Grund Steuer-Milliarden verloren gehen.