Mit ihren Straßenblockaden sorgt die Letzte Generation nicht nur für mächtig Ärger, sondern auch für ernsthafte Folgen bei vielen Menschen in Berlin. Denn durch die langen Staus kommen unter anderem Berufstätige zur spät zur Arbeit. Kunden, Patienten und Co. werden ebenfalls zu den Leidtragenden.
Erst am Donnerstag (28.09) bekamen Hunderte zu spüren, was es heißt, wenn wie in diesem Fall die Stadtautobahn A100 von den Klimaklebern lahmgelegt wird. Ein Vorankommen gab es wie so oft nicht mehr. Und so hing der Fahrer einer wichtigen Lieferung dort fest.
Letzten Generation in Berlin: Immer mehr Aktionen
Die Letzte Generation hat es ganz besonders auf Berlin abgesehen. Und die Liste ihrer Aktionen wird immer länger. Besprühung des Brandenburger Tors, versuchter Protest beim Berlin-Marathon und sämtliche Straßenblockaden in der gesamten Hauptstadt – die Aktivisten sind nicht mehr zu ignorieren. Und ihre Absicht dabei ist klar: möglichst viele Menschen erreichen und viel Aufmerksamkeit in den Medien erhalten.
In den Augen der Mitglieder der Letzten Generation macht die Bundesregierung zu wenig für den Klimaschutz. Daher verlangen sie unter anderem den Ausstieg aus allen fossilen Brennstoffen bis 2030. Mit verschiedenen Aktionen, bei denen es sich nicht selten sogar um Straftaten handelt, versuchen sie auf ihre Ziele aufmerksam zu machen. Dazu heißt es auf der Website der Letzten Generation: „Wir tun das nicht gerne. Doch wir sehen diesen zivilen Widerstand als unsere beste Chance, auf unserem zerstörerischen Kurs die notwendige Umkehr zu bewirken.“
Wegen Blockade: Kein Mittagessen für SIE
Das Verständnis in der Bevölkerung scheint immer mehr zu schwinden. Kein Wunder, denn die Aktionen haben auch viele negative Auswirkungen auf die Berliner. Diese Woche mussten sogar 420 Kinder in Kitas die Folgen einer Autobahn-Blockade spüren. Wie die „B.Z.“ berichtet, stand der Fahrer von „Smart Cooking“ drei Stunden auf der A100 im Stau. Daher konnte er nicht wie sonst das Essen an die acht Kitas in Spandau liefern. Da die Kleinen um 12 Uhr schlafen gehen, hätte wohl auch eine spätere Lieferung nichts gebracht.
Die Erzieher mussten also innerhalb kürzester Zeit Alternativen für die hungrigen Kinder bereitstellen. Antje Michaelis von „Smart Cooking“ ist nach diesem Vorfall verständlicherweise nicht gut auf die Letzte Generation zu sprechen. „Die Aktionen der Letzten Generation sind absolut egoistisch und unüberlegt“, sagt sie gegenüber der „B.Z.“. Und weiter: „Sie leihen sich selbst Autos aus, fliegen in den Urlaub – und sorgen dann dafür, dass andere ihre Termine verpassen, Geschäfte ruiniert werden. Das ist Nötigung!“
Mehr News aus Berlin
Wenn das Mittagessen am Ende nicht an die Kitas geliefert wurde, was passierte dann damit? Mitarbeitern und Nachbarn wurde das Essen kostenlos angeboten. Dennoch mussten 400 Portionen weggeschüttet werden. Der wirtschaftliche Schaden für „Smart Cooking“ betrug wohl nahe 1.500 Euro. Und es wird leider nicht das einzige Unternehmen sein, was durch die Aktionen der Letzten Generation Schaden nimmt…