Kürzlich berichtete der „Stern“ von zahlreichen Arbeitsunfällen im Tesla-Werk in Grünheide (Brandenburg). Zwischen Juni und November 2022 gab es laut „Deutscher Presse-Agentur“ dort 190 meldepflichtige Unfälle.
Seit 2021 gab es dem brandenburgischen Sozialministerium zufolge sogar sieben schwere Arbeitsunfälle in der Gigafactory. Dreimal wurden Tesla-Mitarbeiter verletzt. Das nehmen die Mitarbeitenden so nicht mehr hin. Denn erstmals gab es nun gemeinsam mit der Gewerkschaft IG Metall eine Aktion. Über 1.000 Beschäftigte fordern ihre Rechte ein.
Tesla: Aktion der Beschäftigten, aus diesen Gründen
Wie die IG Metall mitteilte, hätten die Tesla-Angestellten bessere Arbeitsbedingungen eingefordert. In der Nachtschicht zu Montag (09. Oktober) und in der Frühschicht am Montag hätten die Beschäftigten sich mit IG Metall-Aufklebern auf T-Shirts gezeigt, so ein Sprecher der Gewerkschaft. Auf den Aufklebern stand offenbar die Aufschrift: „Gemeinsam für sichere & gerechte Arbeit bei Tesla.“
Wie die IG Metall mitteilte, klagen Angestellte des E-Auto-Herstellers unter anderem über eine extreme Arbeitsbelastung aufgrund kurzer Taktzeiten, Personalmangel und überzogener Produktionsziele. Außerdem sprechen sie von gravierenden Mängeln beim Gesundheitsschutz und der Arbeitssicherheit. Die Folgen? Krankenstände von bis zu rund 30 Prozent und eine Vielzahl an Arbeitsunfällen.
Tesla nimmt Stellung zu Aktion der IG Metall
Verständlich, dass die Mitarbeitenden diese Zustände nicht mehr hinnehmen möchten. Allerdings gibt es einen Haken. „Wenn Einzelne Verbesserungen einfordern, bekommen sie entweder Probleme oder es passiert nichts“, erklärt IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen Bezirksleiter Dirk Schulze. Doch gemeinsam sei es möglich, Forderungen durchzusetzen.
Von Tesla hieß es, man habe parallel zu der Kampagne der IG Metall über die Gewerkschaft informiert. Etwa 300 Mitarbeiter hätten an Gesprächen mit der Gewerkschaft teilgenommen. Eine gemeinsame Aktion von mehr als 1.000 Mitarbeitern, wie es die IG Metall mitteilte, gab es laut dem Unternehmen nicht.
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Die Vorwürfe von der IG Metall und einer „Atmosphäre der Angst“ wies Tesla zurück. Ob künftig weitere Aktionen der Gewerkschaft im Tesla-Werk folgen werden, bleibt abzuwarten.