Prenzlauer Berg ist für viele Berliner ein beliebtes Fahrrad-Viertel – besonders für Schulkinder. Doch allein zwischen Januar 2021 und Juli 2023 gab es in der dortigen Kastanienallee mehrere Verkehrsunfälle, bei denen 13 Radfahrende verletzt wurden.
Trotzdem wird die Straße nun zulasten von Radwegen weiter für Lkws ausgebaut. Die „Bürgerinitiative Kastanienallee“ ist empört.
Berliner Straße ist ein Risiko für Schuldkinder
Die Kastanienallee in Prenzlauer Berg ist eine beliebte Durchfahrtsstraße für Lkws, die von dort in die Industriegebiete in Pankow und Reinickendorf fahren. Laut „der Verkehrsverwaltung fahren dort und auf der benachbarten Schönhauser Straße abschnittsweise bis zu 40 Lkw pro Stunde entlang“, so ein Bericht im Tagesspiegel. Das ist besonders für Kinder, die an dieser Straße jeden Tag den Weg zur Schule bestreiten, ein Risiko.
Doch anstelle von weiteren Radwegen soll mehr Platz für Sattelschlepper geschaffen werden. Darauf haben sich der Senat und der Bezirk geeinigt. Um den Forderungen der Bürgerinitiative dennoch entgegenzukommen, soll zunächst geprüft werden, inwiefern sich auf der Kastanienallee die Geh- und Radwege miteinander verbinden lassen. Gleichzeitig soll aus der parallel verlaufenden Nordendstraße eine Fahrradstraße werden. Zu wenig, findet die Interessengemeinschaft.
Kritik an CDU-Verkehrssenatorin
Die Nordendstraße habe keine Verbindungsstraße zur Kastanienallee. Der geplante Umbau bringe den Schulkindern daher nichts. Er hätte vielmehr einen 10- bis 15-minütigen, riskanten Umweg für sie zur Folge.
In einer Stellungnahme schreiben sie: „Die neue Senatorin Schreiner plant nun, die Kastanienallee nicht nur aus dem Radvorrangnetz zu nehmen, sie geht noch weiter und will geplante Radwege gar nicht erst bauen, um eine Lkw-Trasse über einen Schulweg zu führen.“
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Gemeint ist damit die Verkehrssenatorin Manja Schreiner, die schon zu Beginn ihrer Amtszeit für Kritik gesorgt hatte, nachdem sie viele Radwegprojekte stoppen wollte.