Berlin ist ein Paradies für Sprayer aus der Graffiti-Szene. So gut wie jede freie Fläche wird innerhalb kürzester Zeit von den urbanen Künstlern mit lebendiger Street Art versehen. Doch Berlins Graffiti-Sprayer haben es nicht nur auf Fassaden abgesehen, sondern auch auf Waggons der BVG.
Dass die Künstler damit eine Straftat begehen und ins Visier von Polizisten geraten, nehmen sie dabei gerne in Kauf. Oft ist das genau der Nervenkitzel, den die Sprayer suchen. Ein mutmaßlicher Graffiti-Künstler wurde jetzt von der Polizei gefasst. Doch die Beamten konnten sich nicht ausmalen, was bei der Festnahme auf sie zukommt.
Berlin: Das wird dem Mann vorgeworfen
Die Berliner Polizei gibt bekannt, dass sie am Mittwoch (1. November) einen Durchsuchungsbeschluss gegen einen 22-jährigen mutmaßlichen Sprayer vollstreckten. Ihm wird in 19 Fällen Sachbeschädigung an Zügen der U- und S-Bahn vorgeworfen.
Auch interessant: Berlin: Hollywood dreht Film in der Hauptstadt
Als die Beamten bei der Wohnung des Tatverdächtigen eintrafen, versuchte dieser zu flüchten. Dabei soll er sein Mobiltelefon in ein Gebüsch geworfen haben. Die Einsatzkräfte konnten den 22-Jährigen stellen und das Handy sicherstellen.
Plötzlich eskalierte die Situation
Doch anscheinend war das Handy des Mannes mit dem Handy seiner Mutter gekoppelt. Diese versuchte dann nämlich Daten auf dem sichergestellten Handy zu löschen. Als ein Polizist das bemerkte und den Löschvorgang verhinderten, griff die Mutter ihn an und drohte ihm. Die alkoholisierte Frau wurde daraufhin an die zuständige Polizei des Landes übergeben worden.
Bei der weiteren Durchsuchung konnten die Einsatzkräfte zahlreiche Beweismittel finden: rund 160 Spraydosen, diverse Sprayerutensilien, zahlreiche Schlüssel zu Bahnanlagen, zwei GoPro-Kameras, mehrere Digitalkameras, drei Mobiltelefone, zwei Laptops, ein Tablet, Bargeld, Skizzen und Tatbekleidung.
Mehr News aus Berlin:
Die Beamten fanden außerdem 35 hochwertige Markenartikel, die noch mit Diebstahlschutz versehen waren. Es besteht der Verdacht, dass es sich dabei um gestohlene Artikel handelt.
Nach ersten Ermittlungen zufolge besteht der Verdacht, dass der Tatverdächtige für mehrere Ermittlungsverfahren verantwortlich gemacht werden kann, die bisher gegen Unbekannt geführt wurden.