Der Berliner Abgeordnete Jian Omar wurde am Freitagabend (10. November) von einem Unbekannten mit einem Hammer attackiert. Wie der Grünen-Abgeordnete beim Twitter-Nachfolger X erklärte, sei der Angriff in seinem Wahlkreisbüro in Berlin-Moabit erfolgt.
Eine Passantin, die den Angriff mitbekommen hatte, soll ihm daraufhin zur Seite gesprungen sein und den Vorfall später auch bestätigt haben, so Jian Omar im Netz.
Grünen-Abgeordneter Jian Omar in Berlin-Moabit mit einem Hammer angegriffen
Wie Omar bei X berichtet, soll der Täter ihn nicht nur angegriffen, sondern auch rassistisch beschimpft haben. „Du scheiß Ausländer, Leute wie Sie hat man früher in Gaskammer gesteckt.“ Der 38-jährige Politiker zeigte sich sichtlich geschockt: „Auch wenn die politische Stimmung angeheizt ist, gibt’s keine Rechtfertigung für Gewalt & verbale Angriffe dieser Art.“
Die herbeigerufene Polizei habe wegen der politischen Motivation der Tat den Staatsschutz informiert und Ermittlungen aufgenommen, so der Grünen-Politiker.
Bettina Jarasch und Werner Graf verurteilen den Angriff aufs Schärfste
Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, sollen die Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Abgeordnetenhaus, Bettina Jarasch und Werner Graf, den Angriff aufs Schärfste verurteilt haben. „Der Angriff mit Hammer zeigt, dass wir in einem Klima aus Hass leben, dem wir alle entgegentreten müssen“, teilten sie laut dpa mit. „Zum Glück sind alle körperlich unverletzt geblieben.“
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Bei der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus kamen die Grünen am 12. Februar auf 18,4 Prozent der Stimmen. Aktuell halten sie 34 von insgesamt 159 Sitzen. Hinter der CDU und der SPD sind sie drittstärkste Kraft in Berlin – gefolgt von der Linken und der AFD.
Am Samstagmittag wurde mit der Meldung der Polizei Berlin der Vorfall in Moabit konkreter. Nach dem derzeitigen Ermittlungsstand soll es sich bei der unbekannten Person um eine 61-Jährige handeln. Die Frau habe stark mit der Faust gegen die Fensterfront des Büros geklopft und anschließend den Abgeordneten fremdenfeindlich beleidigt sowie sich volksverhetzend geäußert. Der 38-Jährige und eine Zeuge seien ihr daraufhin bis zu einer Bushaltestelle gefolgt. Dort wurde die Frau von Polizeikräften vernommen und im Anschluss wieder auf freien Fuß gelassen.