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Berlin: Nach Tränen und Zoff – Landesparteitag der Grünen vorzeitig abgebrochen

Ihren Landesparteitag hatten sich die Grünen in Berlin vermutlich anders vorgestellt. Das Ende kam früher als erwartet…

Berlin
© Christophe Gateau/dpa

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Beim Landesparteitag der Berliner Grünen am Samstag (9. Dezember) in Moabit sollte eine neue Landesvorsitzende der Grünen für die Doppelspitze gewählt werden. Doch die einzige Kandidatin für eines der Ämter, welches von einer Frau begleitet werden muss, scheiterte in drei Wahlgängen.

Bereits vor dem Parteitag gab es Konfliktpotenzial und heftige Kritik von grünen Kreisverbänden an der Realo-Kandidatin für den Landesvorsitz. Nun scheint das Chaos innerhalb der Landespartei perfekt.

Berlin: Unter Tränen verlässt SIE den Parteitag

Für Tanja Prinz muss es schmerzlich gewesen sein, so von den Delegierten gedemütigt zu werden. Die 44-Jährige kam mit einem klaren Ziel zum Parteitag des Landesverbandes der Grünen in Berlin: Sie wollte die neue Landesvorsitzende werden. Doch die notwendige Unterstützung von ihren Parteikollegen fehlte. Und so scheiterte Prinz in drei Wahlgängen, da ihr die absolute Mehrheit fehlte.

Eine mögliche vierte Klatsche wollte Prinz sich nicht antun. Unmittelbar nach dem letzten Wahlgang verabschiedete sie sich mit den Worten „vielen Dank, frohe Weihnachten“. Als sie den Saal verließ, kullerten Tränen über ihr Gesicht.

„Unsere Partei erlebt gerade Erschütterungen“

Die Berliner Grünen brachen ihren Parteitag daraufhin ab und wollen am Mittwoch (13. Dezember) erneut zusammenkommen. Der derzeitige Co-Landesvorsitzende Philmon Ghirmai erklärte: „Unsere Partei erlebt gerade Erschütterungen.“ Man müsse nun Ruhe bewahren und besonnen einen guten Weg aus der Krise finden.

Prinz gehört dem Realo-Flügel der Partei an, welcher die Politik des Landesverbandes kritisch sieht und nach einem stärkeren Gegengewicht zu den Parteilinken strebt. In ihrer Rede hatte die Kandidatin für das Amt der Landesvorsitzenden gefordert, dass das Kapitel Schwarz-Rot möglichst schnell beendet werden müsse. Wirtschaft sei bei Franziska Giffey (SPD) nur noch Fotoshooting, schwarz-rot könne es nicht und plündere die Kassen, so Prinz in ihrer Rede weiter.  


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Wer bei der Fortsetzung des Parteitages für den weiblichen Landesvorsitz antreten wird, ist unklar. Bleibt zu hoffen, dass die Partei sich am Mittwoch auf eine neue Vorsitzende einigen wird.

Bis ein neuer Vorstand gewählt ist, bleibt die bisherige Doppelspitze, bestehend aus Philmon Ghirmai von der Parteilinken und Susanne Mertens vom Realo-Flügel, im Amt. (mit dpa)