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Berliner Anwältin kommt im Alltag an ihre Grenzen – „Ein Unding“

Pamela Pabst steht ihren Kollegen in nichts nach – und das trotz ihres Handicaps. Im Alltag hat die Anwältin jedoch zu kämpfen.

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© BERLIN LIVE / Wengert

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Pamela Pabst ist Anwältin am Berliner Strafgericht in Moabit. Doch sie unterscheidet sich definitiv in einem Punkt von ihren Kolleginnen und Kollegen in der schwarzen Robe – die Verteidigerin ist nämlich von Geburt an blind.

Trotz Handicap hat die Juristin ihre Schullaufbahn und das anschließende Studium mit Bravour gemeistert. Man könnte meinen, Pamela Pabst kann so schnell nichts aufhalten. Doch in ihrem Alltag kommt die Anwältin immer wieder an ihre Grenzen. BERLIN LIVE hat sie verraten, wieso.

Berliner Anwältin bringt Problem ans Licht

Auf Medikamenten ist zum Beispiel längst alles Wichtige in Blindenschrift gedruckt. Für den Besuch im Restaurant hat Pabst eine App, die ihr die Speisekarte vorliest – doch wie sieht es mit der Bedienung der neuesten Touchpad-Geräte aus? Um es mit einem Wort auf den Punkt zu bringen: fatal. „Ich finde es ein Unding, dass es Fernbedienungen für den Fernseher gibt, die nur noch ein Touchpad haben. Das ist ein ganz großes Problem“, stellte die blinde Anwältin klar.

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Pamela Pabst, Deutschlands erste blinde Strafverteidigerin. Credit: BERLIN LIVE / Wengert

Damit könne sie sich nämlich überhaupt nicht mehr orientieren – tastbare Knöpfe sind Pabst deutlich lieber. „Wenn ich eine Waschmaschine ohne Knöpfe habe, wo soll ich denn dann das Programm starten? Oder der Geldautomat hat zwar tastbare Tasten, aber man muss im Grunde das Menü jedes Automaten auswendig lernen, damit man weiß, wann man wo drücken muss“, erklärte die Berlinerin. Zwar gebe es auch schon ein paar Produkte mit Sprachsteuerung, doch diese sei noch längst nicht ausgereift.

Berlinerin mit Handicap hat „großartige“ Idee

Beim Anbieter Apple sehe das hingegen schon wieder ganz anders aus. „Wenn ich mir etwas Perfektes wünschen könnte, dann wäre es, dass man das iPhone mit Bluetooth mit anderen Geräten verbinden und diese dann über den Touchscreen oder mit der Sprache bedienen könnte. Das fände ich großartig“, schwärmte Pabst gegenüber BERLIN LIVE.


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Doch ob es diese technische Neuerung tatsächlich noch geben wird? Bleibt zu hoffen, dass die Entwickler bei ihrer Arbeit auch die zahlreichen Menschen mit Handicap berücksichtigen.