Der Berliner liebt seine Liegewiesen im Park und die schattigen Uferplätze an einem der vielen Gewässer der Hauptstadt. Neben der Spree, der Havel und dem Landwehrkanal gibt es noch eine ganze Reihe von Seen. Nicht alle Wasserflächen sind stadtbekannt.
Im Schatten des Funkturms in Charlottenburg liegt ein See, der zwar nicht zum Baden geeignet ist, aber seit jeher zum Spazieren einlädt. Bei schönem Wetter treiben die West-Berliner hier Sport, entspannen auf Schillerwiese oder trinken ein kaltes Getränk im Biergarten. Doch etwas sorgte jetzt für Aufsehen!
Berlin: Spaziergänger machen kuriose Entdeckung
Wer in den letzten Wochen eine kleine Runde um den Lietzensee in Charlottenburg gedreht hat, dem dürften die sprudelten Bläschen im Wasser aufgefallen sein. Auf beiden Uferseiten unterhalb der Neuen Kantstraße perlt die Luft an die Oberfläche.
Auf Nachfrage beim Bezirksamt Charlottenburg hat BERLIN LIVE erfahren, dass es sich hierbei um das Ergebnis einer Sanierungsmaßnahme handelt. Um die Wasserqualität des Lietzensees zu steigern, wurde hier Ende 2023 eine Filteranlage installiert – „bestehend aus phosphatbindenden Filterboxen“.
Neue Filteranlage soll ökologisches Gleichgewicht wieder herstellen
Laut dem Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf soll die Anlage das Seewasser und das „zugeströmte“ Grundwasser auf natürliche Weise reinigen: „Unterstützt wird die Filteranlage durch Neuanpflanzungen von Sumpf- und Röhrichtpflanzen, wodurch auch „Unterwasserweiden“ als Fortpflanzungsmöglichkeiten für den Hecht geschaffen werden“, so der Bezirk.
„Zusätzlich sorgen die Pflanzen für eine erhöhte Nährstoffbindung und eine bessere Sauerstoffversorgung des Sees. Die Besiedlung mit Wasserpflanzen dient somit nicht nur der Verbesserung der Biodiversität, sondern stützt das ökologische Gleichgewicht im See und verbessert die Wasserqualität. Mit der Wasserqualität steigt und fällt auch die Attraktivität und die Aufenthaltsqualität des Parks.“
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Der Lietzensee ist der nördlichste der Grunewalder Seen und entstand laut Auskunft der Stadt Berlin während der letzten Eiszeit. Auf der Internetseite der Stadt Berlin heißt es weiter: „Früher war er von einem dichten Wald umgeben. 1824 gestaltete der preußische Staats- und Kriegsminister Job von Witzleben ihn zum Park um.“
Zwar dürfte es relativ unwahrscheinlich sein, dass die Berliner hier jemals wieder Baden gehen können, trotzdem dürfte es die Anwohner freuen, dass sich der beliebte See in Zukunft wieder von seiner besten Seite zeigt. Und die zum Teil massive Algenbildung der vergangen Jahre Geschichte sein wird.