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Berliner Ex-Häftling verrät: So ehrlich ist der Flurfunk im Knast – „Kennen ihn schon vor Inhaftierung“

In den Berliner Gefängnissen kennt man sich – und das oftmals schon vor dem Haftantritt. Ein Ex-Knasti packt im Interview aus.

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© imago stock&people

Sicherheit für Berlin: Polizei, Feuerwehr und Co.

Sie sollen in Berlin für Sicherheit sorgen: Polizei, Feuerwehr und Co. Bei der Berliner Polizei sind derzeit über 27.000 Bedienstete beschäftigt. Jeden Tag gehen über den Notruf 110 in der Einsatzleitzentrale 3.700 Anrufe ein. Das sind 1,34 Millionen Anrufe im Jahr.

Von wegen hinter Gittern ist man völlig von der Außenwelt abgeschottet. Was um einen herum passiert, das bekommen die Inhaftierten in den Berliner Gefängnissen weiterhin mit – zumindest wenn sie sich dafür interessieren.

Das wäre jedenfalls von Vorteil. Immerhin kann es im Knast schon mal vorkommen, dass man den verurteilten Täter aus den Nachrichten kurz darauf als eigenen Zellen-Mitbewohner bekommt. Doch wie spricht sich das eine oder andere Detail über einen Gefangenen so schnell rum?

Berliner Knast ist kein leichtes Pflaster

„Es gibt keinen Stuhlkreis, wo sich jeder Neue mal in der Runde vorstellt. Im Knast wird observiert“, stellte Ex-Häftling Tomekk gegenüber BERLIN LIVE klar. Der Wolfsburger wurde wegen mehreren Banküberfällen und einer Geiselnahme zu zehn Jahren Haft verurteilt. Einige seiner Eindrücke und Erfahrungen aus der JVA Tegel und in Heidering veröffentlichte er in Form von kurzen Clips auf seinem Youtube-Channel „KnastVlog“.

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Tomekk wurde wegen Banküberfalls und Geiselnahme zu zehn Jahren Haft verurteilt. Hinter Gitter kam dem Inhaftierten „die Erleuchtung“: Mit „KnastVlog“ wurde er zum Star. Credit: Privat

Spätestens nach seiner Ankunft in der JVA wurde er sicherlich auch selbst von den anderen Insassen genau unter die Lupe genommen. „In Tegel war das familiär. Man hat aufgepasst, wenn jemand Neues kam“, erinnerte sich Tomekk zurück. Ein Fall blieb ihm dabei besonders in Erinnerung: „Wir kennen ihn schon vor der Inhaftierung!“

Berliner Ex-Häftling informierte sich über Medien

Die Rede war vom U-Bahn-Treter, der eine junge Frau in Berlin die Treppe nach unten stieß. „Als das in den Medien kam, wussten wir sofort, dass die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass der demnächst bei uns aufkreuzen wird“, verriet der Ex-Knasti. Und was folgte? „Er hat beim ersten Aufschluss direkt auf die Fresse bekommen“, erzählte Tomekk.


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Zur eigenen Sicherheit habe man den Inhaftierten anschließend mehrfach verlegt. Auf den Schutz der Wachtmeister könne man aber nicht immer zählen. „Vieles passiert auch mit Zuspruch der Beamten. Da wird dann die Zelle aufgeschlossen und man holt sich zufällig kurz einen Kaffee anstatt die Insassen zu beobachten“, erklärte der Wahl-Berliner.

Die Straftat kann entscheidend sein

Was in solchen Momenten passieren kann, möchte man sich gar nicht ausmalen. Vor allem wenn man bedenkt, aus welchen unterschiedlichen Gründen dort zahlreiche Häftlinge zusammenkommen – die Delikte seien in der Regel untereinander aber bekannt. Während manch einer damit noch vor der großen Gruppe angibt, dürfte sich der andere ganz kleinlaut geben. „Stell dir vor, du sitzt wegen zweifachen Ladendiebstahls. Mit der Geschichte kannst du nicht flexen“, stellte Tomekk klar.


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Wenn es dann auch noch um ein paar Schoko-Croissants geht, könne man mit dem Spott der anderen bereits rechnen: „Allerhöchstens wird noch gefragt, ob es denn wenigstens geschmeckt hat!“ Doch wie sich die Gefangenen generell verhalten, sei ganz unterschiedlich. „Manche sind Einzelgänger und total verschlossen, andere fügen sich relativ schnell in eine Gruppe ein“, fasste Tomekk zusammen.

Berliner JVA ohne soziale Kontakte unmöglich

Wie sieht es bei ihm selbst aus? „Ich bin im Herzen eigentlich der größte Einzelgänger“, gab der „KnastVlog“-Star offen zu. Doch der Mensch sei ein soziales Wesen und brauche nun mal Kontakte. Hin und wieder musste also auch er sich den anderen Insassen anvertrauen, um die Zeit hinter Gittern wenigstens annähernd erträglich zu gestalten.