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Berliner Fotografin hält Momente fest, die es so nie mehr geben wird

Lisa Hambsch hat als Fotografin ihre Berufung gefunden. Dabei liegt ihr ein Projekt ganz besonders am Herzen. BERLIN LIVE kennt die Details.

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© Privat

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Lisa Hambsch hat ihre Berufung gefunden: die Fotografie! Seit Jahren schafft es die Wahl-Berlinerin, den perfekten Moment vor ihrer Linse einzufangen und somit unvergessen zu machen.

Meist sind es schwangere Frauen, Paare oder Eheleute, die sich mit Bilderwünschen an die Mutter einer kleinen Tochter wenden. Seit 2022 gibt es da aber noch ein weiteres Projekt, das Lisa mehr und mehr ans Herz gewachsen ist: Sie hält Augenblicke fest, die es in dieser Form wohl nie mehr geben wird…

Berliner ASB-Wünschewagen sorgt im Stau für ein Zeichen

Lisa Hambsch arbeitet ehrenamtlich als Fotografin für den Berliner ASB-Wünschewagen – ein Konzept, das todkranken Menschen einen letzten Wunsch erfüllt. Auf die Idee, ein Teil dieser wunderbaren Aktion zu sein, kam die 31-Jährige mit ihrem Mann auf dem Rückweg aus dem gemeinsamen Urlaub an der Ostsee.

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Lisa Hambsch arbeitet als ehrenamtliche Fotografin für den ASB-Wünschewagen. Credit: Privat

„Kurz vor Berlin kamen wir dann in den Stau und neben uns ist der Wünschewagen gefahren. Das schien ein Zeichen zu sein“, erinnerte sich Lisa gegenüber BERLIN LIVE zurück. Für die Fotografin war allerdings auch von Anfang an klar: „Ich möchte das den Menschen schenken.“ So entpuppten sich ihre Schnappschüsse in der Vergangenheit nicht nur als „unheimlicher Kraftmagnet für die Betroffenen“, sondern auch kostbare Erinnerung für Hinterbliebene.

Berliner Fotografin räumt Vorurteile aus dem Weg

Die Reisen, die Lisa Hambsch mit dem ASB-Wünschewagen begleitet, können genauso unterschiedlich sein, wie die Schicksale und Personen, die dahinterstecken: „Es sind oft die kleinen Dinge, die für uns selbstverständlich sind. Aber für die Menschen ist es eben nicht so einfach, weil sie oft monate- oder jahrelang ihr Bett oder das Hospiz nicht mehr verlassen.“ Mit dem ASB-Wünschewagen geht es dann vielleicht zu einem Konzert, dem Fußballspiel des Lieblingsvereins, zum Abschiednehmen zum Friedhof oder einfach nur ans Meer.

„Viele denken ja auch, dass so eine Fahrt total traurig sein muss und sicher viel geweint wird. Das sind einige Vorurteile. Eigentlich ist es nämlich durchweg positiv und die teilnehmenden Personen sind glücklich und strahlen das auch aus. Sie vergessen für ein paar Stunden ihr schweres Schicksal“, erklärte Lisa im Gespräch mit BERLIN LIVE. Dadurch ist jede Fahrt auch etwas Besonderes, auf ihre ganz eigene Art und Weise.

Berliner ASB-Wünschewagen: Aus den Fahrten kann jeder etwas lernen

„Jedes Mal, wenn ich von einer Fahrt zurückkomme, bin ich erstmal erschlagen. Es sind total viele Eindrücke“, gab Lisa Hambsch offen zu. Doch die Fotografin zieht Positives daraus: „Man wird gleichzeitig auch zurückgeholt zu dem, was wirklich wichtig ist im Leben. Es ist so schön, Menschen zu sehen, die eigentlich todkrank sind, aber trotzdem so glücklich und zufrieden sind!“  


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Einige ihrer Aufnahmen von den Fahrten sind nicht nur für die Betroffenen und deren Angehörige zu sehen – sondern auch in der aktuellen Ausstellung „Letzte Herzenswünsche – Bilder für die Ewigkeit“. Noch bis zum 29. Dezember 2024 können die Bilder montags bis samstags von 10 bis 18 Uhr im Kulturhaus Karlshorst (Treskowallee 112, 10318 Berlin) bestaunt werden.