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Berlin: Tausende Fische mussten sterben – und das aufgrund eines banalen Fehlers

Tausende Fischer verendete im Landwehrkanal. Grund dafür ist ein Fehler, der vermeidbar gewesen wäre.

Berlin Landwehrkanal
© IMAGO/Jürgen Held

Badeseen in und um Berlin: Hier kühlen sich die Hauptstädter ab

Berlin ist eine Großstadt mit viel Asphalt und Beton. Da kann es im Sommer schonmal ziemlich heiß werden. Wer auf der Suche nach Abkühlung ist, wird bei den Badeseen fündig. Die gibt es in Berlin – aber auch im direkten Umland.

Wenn es draußen heißt ist, dann suchen Menschen überall auf der Welt das Wasser auf, um sich abzukühlen. Doch nur die wenigsten wissen, dass Hitze auch dem Wasser selbst zu schaffen macht. Die Folge: Es entwickeln sich Mikroorganismen, die für Umwelt, Tiere – und auch Menschen schädlich sein können.

Seitdem der Sommer so richtig Fahrt aufgenommen hat, melden die Behörden von immer mehr Seen in Berlin und Brandenburg Probleme mit Blaualgen. Auch am Tegeler See herrscht derzeit wieder Alarm. Im Landwehrkanal mussten derweil in diesem Sommer schon tausende Fische ihr Leben lassen. Aufgrund eines vermeidbaren Fehlers.

Berlin: Belüftungsschiff war nicht bereit

Denn das Problem, dass im Landwehrkanal in den Sommermonaten oft zu wenig Sauerstoff vorhanden ist, ist bekannt. Ein Phänomen, das mit fortschreitendem Klimawandel immer mehr zunimmt. Daher ist das Belüftungsschiff „Rudolf Kloos“ eigentlich stets von Mai bis September unterwegs, um den Landwehrkanal und den Neuköllner Schifffahrtskanal mit Sauerstoff zu versorgen.

Diesmal jedoch lag lange keine Genehmigung für den Schiffsbetrieb vor, wie die „Bild“-Zeitung nun berichtet. Zudem wurde festgestellt, das Umbauten und Nachrüstungen am Schiff nötig seien. Nur eine Sondergenehmigung machte das Ablegen überhaupt möglich. Doch das kam dennoch viel zu spät.

Hitze und Gewitter führten zum Fischsterben

Erst am 22. Juni nahm die „Rudolf Kloos“ ihre Arbeit auf. Deutlich nach den ersten Hitze-Tagen und auch nach ersten Sommer-Gewittern, die Biomasse und Keime in den Kanal spülten. Das Ergebnis: Der Sauerstoffgehalt im Kanal sank weiter ab. Tausende Fische erstickten. Auch zahlreiche Ratten ließen ihr Leben. 7,5 Tonnen Kadaver mussten aus dem Kanal gezogen werden.


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Ein vermeidbarer Fehler, wie die SPD-Tierexpertin Tamara Lüdke, die den Fall auch durch eine Anfrage ans Licht brachte, gegenüber der „Bild“ anprangerte. „Es hätte eher auffallen müssen, dass die Erlaubnis fürs Belüftungsschiff nicht vorlag“, sagte sie. Bleibt zu hoffen, dass es nächstes Jahr besser läuft.