Die Wohnsituation in Berlin ist seit Jahren angespannt. Die Nachfrage nach Wohnraum übersteigt das Angebot, vor allem in den zentralen und beliebten Stadtteilen. Die Folgen sind steigende Mieten, Verdrängung von einkommensschwachen Haushalten und soziale Konflikte.
Vor allem ältere Menschen leiden unter dem Druck des Wohnungsmarktes. Denn Senioren sind vielen Vermietern ein Dorn im Auge und würden sie am liebsten auf die Straße setzen. Genau das ist jetzt einem älteren Rentner-Paar in Berlin passiert. Doch sie wollen nicht kampflos aufgeben.
Miete in Berlin: So schlimm steht es um das Paar
Das Rentnerpaar Marie B. (70) und ihr Ehemann Aloysius L. (74) werden nach 37 Jahren aus ihrer Berliner Wohnung geworfen. Um ihre verzweifelte Situation publik zu machen, haben sie sich an die „Berliner Zeitung“ gewandt.
Sie müssen jetzt nicht nur aus ihrem geliebten Zuhause raus, sondern auch aus Berlin, weil sie in ihrem hohen Alter keine bezahlbare Wohnung in der Hauptstadt finden. Beide verlieren dadurch ihr komplettes soziale Umfeld, das sie sich in fast 40 Jahren aufgebaut haben, hilfsbereiter Nachbarn und Ärzte, bei denen sie in Behandlung sind.
Darum fliegen sie jetzt aus der Wohnung
Da beide nicht gesund sind, sind sie auf die sehr gute medizinische Versorgung in Berlin angewiesen. Ein Umzug ist für beide eine enorme physische und emotionale Belastung.
Grund für die plötzliche Wohnungskündigung ist der Vermieter, der jetzt Eigenbedarf angemeldet hat. Taylan Kurz (Grüne) hat die beiden in ihrer Wohnung besucht, um mit ihnen über die Situation zu reden.
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„Menschen werden aus ihrem Zuhause verdrängt, weil andere genau dein Zuhause wollen. Was ist denn dann ein Mensch in Berlin wert, der wenig Geld hat und nicht nach der Marktlogik auf dem Wohnungsmarkt funktioniert? Deshalb muss Eigenbedarf endlich durch die Bundesregierung strenger reguliert werden!“, schreibt Taylan Kurz (Grüne) auf seiner Facebook-Seite.