Das Sport- und Erholungszentrum (SEZ) war zu DDR-Zeiten ein echter Berliner Hotspot. Schwimmbad, Fitnessstudio, Bowlingbahn und Friseursalon – all das und noch einige andere Angebote gab es hier vereint unter einem Dach. Doch mit den Jahren verfiel das SEZ – mittlerweile steht es leer.
Das machten sich jetzt vermeintliche Einbrecher zu Nutze! Denn laut der Polizei kam es Anfang März zu einem Einbruch. Wen die Beamten dabei drinnen antrafen, überraschte selbst sie!
Berlin: Polizei wird ins SEZ gerufen
Die Geschichte ist unglaublich! Am 6. März zeichneten die Überwachungskameras im SEZ in Friedrichshain ungewöhnliche Bewegungen in dem eigentlich leer stehenden Gebäude auf. Es schien, als hätten sich Menschen unbefugt Zutritt verschafft. Die Polizei wurde alarmiert, 18 Beamte stürmten daraufhin das Gebäude. Doch drinnen waren nicht etwa Kleinkriminelle, die auf den großen Fang aus waren. Nein, es war der ehemalige Besitzer des Gebäudes, Rainer Löhnitz.
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Rückblick: Rainer Löhnitz erwarb das SEZ 2003 für einen symbolischen Euro. Sein Versprechen: Er würde das alte Gebäude auf Vordermann bringen und wieder eröffnen. Doch diese vertragliche Vereinbarung hielt er nicht ein. Das Land Berlin klagte und erwirkte eine einstweilige Verfügung auf Herausgabe des Grundstücks, doch der neue Besitzer weigerte sich.
Täter zeigt keinerlei Reue
Auch eine Entscheidung des Bundesgerichtshofs, dass das Land von seinem Wiederkaufs-Recht Gebrauch machen dürfte, ließ ihn unbeeindruckt. Am 1. Oktober 2024 rückte dann der Gerichtsvollzieher an und schmiss Löhnitz zusammen mit seiner SportMed Leipzig GmbH raus.
Der Besitzer zog daraufhin vor das Kammergericht. Er will die einstweilige Verfügung anfechten. Ein Urteil steht zwar noch aus, doch Löhnitz scheint sich immer noch als rechtmäßigen Eigentümer zu sehen. Auf Anfrage der „BZ“ erklärt er: „Das war Selbsthilfe, kein Einbruch!“ Den Rauschmiss interpretiert er nämlich so: „Am 1. Oktober 2024 haben Gerichtsvollzieher und BIM in verbotener Eigenmacht, begleitet von 60 Polizisten, das SEZ gestürmt und es rechtswidrig in ihren Besitz gebracht.“
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Um das zu beweisen, wollte er im SEZ Beweise sichern, erläutert er dem Blatt. Das beinhaltet seiner Ansicht nach zum Beispiel auch, Schlösser aufzubohren und andere mit Klebstoff zu verschließen sowie Fenster zu zerschlagen. Die neue Eigentümerin, die Wohnungsbaugesellschaft Mitte, hat deshalb Anzeige erhoben. Doch für Löhnitz ist die Sache klar: „Wir sind die rechtmäßigen Eigentümer des SEZ.“