Die Berliner Straßen sind lang und breit. Viele Autofans sehen das als Einladung für illegale Rennen, um mit ihren hochmotorisierten Autos das eigene Ego zum Glühen zu bringen. Was für sie ein Spaß ist, kann aber schnell tödlich enden.
Erst Ende Mai kam es auf der Tauentzienstraße bei einem Alleinrennen zu einem Unfall, bei dem der 27-jährige Fahrer und seine 18-jährige Beifahrerin starben. Und nun, nur wenige Wochen später, löst ein neues Video Schockwellen aus! Die Polizeigewerkschaft hat sich jetzt dazu gegenüber BERLIN LIVE geäußert.
Berlin: Immer wieder gefährliche Rennen
Jede Autofahrt ist gefährlich. Egal wie schnell man unterwegs ist, trifft man mit seinem tonnenschweren Fahrzeug ein Kind, einen Radfahrer oder eine Litfaßsäule, kann das Leben ganz schnell vorbei sein. Doch für viele ist das nicht abschreckend. Im Gegenteil: Das Gefühl von Adrenalin in den Adern und dem pochenden Herzen in der Brust stachelt sie weiter auf.
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Das zeigt ein Video, das viral gegangen ist. In der ersten Sequenz sieht man, wie ein Beifahrer einen dahinter fahrenden Mercedes filmt. Die Männer in dem silbernen Auto winken dem Kameramann zu, wirken wie Freunde.
Audi drängt Mercedes-Fahrer von der Straße ab
Doch plötzlich kommt ein schwarzer Audi von hinten angefahren und rammt den Mercedes bei voller Geschwindigkeit von der Seite! Der Beifahrer des Mercedes wirkt irritiert, klopft warnend auf den Audi. Allerdings ohne Erfolg.
Der Audi holt noch einmal aus und drängt den Mercedes jetzt richtig zur Seite. Dem Fahrer bleibt nichts anderes übrig, als auf den Mittelstreifen – eine Straßenbahnschiene – auszuweichen. Nur wenige Sekunden später und der silberne Wagen wäre gegen die Absperrungen eines Fußgängerüberweges geknallt.
Glücklicherweise endet das gefährliche Manöver unfallfrei, doch wäre in dem Moment eine Straßenbahn auf den Schienen gewesen, hätte es ganz schnell anders ausgehen können.
„Kein Platz für Fast and Furious“
Die Berliner Polizeigewerkschaft ist schockiert über das Video. Sprecher Benjamin Jendro erklärt gegenüber BERLIN LIVE: „Wir sind entsetzt, wie sehr Menschen den ersten Grundsatz unserer Straßenverkehrsordnung missachten und mit Ihren Fahrzeugen sich und andere massiv gefährden.“ Dieser besagt, dass die Teilnahme am Verkehr ständige Vorsicht und Rücksichtnahme erfordert.
„Das ist kein Kinderstreich, sondern bitterer Ernst, der im schlimmsten Fall Menschenleben kosten kann“, so der Sprecher weiter. Jendro stellt klar: „Auf Berlins Straßen ist kein Platz für Fast an Furious. Wer sich mit einem Auto so bewegt, setzt es als Waffe ein und gefährdet Menschen.“
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Der Fahrer des Audis begehe aus Sicht des Gewerkschaftssprechers gleich mehrere Straftaten, ihm könnte somit eine mehrjährige Haftstrafe drohen.
Ob bereits Strafanzeige gestellt wurde, ist Benjamin Jendro nicht bekannt. Allerdings kann er sich vorstellen, dass „von Amtswegen her Ermittlungen eingeleitet“ werden.