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Berlin: Schock-Zahlen öffentlich – immer mehr Auto-Chaoten auf den Straßen

Berlin ist der Raser-Hotspot der Republik. Das bestätigen auch die dramatischen Zahlen von vergangenem Jahr.

© IMAGO/Seeliger

Mit 15 am Steuer: Jugendliche Autofahrer in Schweden

Sie sind zu jung für einen Autoführerschein und dürfen doch am Steuer sitzen: Schwedische Jugendliche ab 15 Jahren können Auto fahren, wenn sie einen Roller- bzw. Traktor-Führerschein haben und das Fahrzeug nicht schneller als 30 Kilometer pro Stunde fährt. Die sogenannten A-Traktoren erfreuen sich vor allem bei Stadtkindern zunehmend großer Beliebtheit. Doch die Regelung ruft auch Kritiker auf den Plan.

Immer wieder gehen Raser der Polizei in die Falle. Mit teilweise bahnbrechendem Tempo werden Autofahrer auf den Straßen Berlins geblitzt. Geschwindigkeiten von über 100 km/h innerorts sind dabei keine Seltenheit.

Doch wie schlimm steht es wirklich um die Sicherheit in der Hauptstadt? Neue Zahlen zeigen jetzt: So schlimm wie vergangenes Jahr war es noch nie.

Berlin hält tragischen Rekord

Mit 2024 ging in Berlin ein ereignisreiches Jahr voller Höhen und Tiefen zu Ende. Darunter auch einige traurige Rekorde. Die Temperaturen in Berlin waren 2024 so heiß wie noch nie. Doch nicht nur das, es gab auch mehr Raser als je zu vor.

923 Verfahren hat die Berliner Justiz im vergangenen Jahr, laut dpa, wegen illegaler Autorennen eingeleitet. „Das ist ein neuer trauriger Rekord“, sagt Andreas Winkelmann, der eine Spezialabteilung für verbotene Kraftfahrzeugrennen in Berlin leitet. Seit der Gesetzesverschärfung im Jahr 2017 hat es noch nicht so viele Fälle von Raserei gegeben.

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Der bisherige Höchststand lag bei 871 Verfahren im Coronajahr 2020. 2023 leitete die Justiz 811 Verfahren ein, 2022 waren es nur 755. Im ersten Jahr nach der Gesetzesverschärfung 2017 gab es 345 Fälle. 

Größtenteils „Alleinraser“

Winkelmann erklärt sich den Raser-Rekord vor allem durch eine anhaltende Vorliebe für schnelle Autos. „Junge Männer kommen viel zu leicht an solche Autos“, kritisiert er. Aber auch die verschärften Kontrollen der Polizei führen zu dem Anstieg. Die Polizei zeige konsequent jede Fluchtfahrt an.

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Etwa ein Drittel der Fälle sind nach Angaben der Staatsanwaltschaft „klassische Stechen“, häufiger aber handele es sich um „Alleinraser“. Die meisten Fälle bearbeitet die Amtsanwaltschaft, die kleinere bis mittlere Straftaten verfolgt. Von den 923 Verfahren im Jahr 2024 laufen laut Winkelmann in 181 Fällen noch die Ermittlungen. 267 Fälle landeten vor Gericht. 280 Verfahren wurden eingestellt, etwa weil der Fahrer nicht ermittelt oder ihm die Tat nicht nachgewiesen werden konnte.


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Berlin gilt deutschlandweit als Hotspot für Auto-Raser. Im Februar 2016 sorgte ein besonders tragischer Fall für Schlagzeilen. Damals war ein unbeteiligter Fahrer (69) infolge eines illegalen Autorennens am Kurfürstendamm ums Leben gekommen. Mittlerweile sind die Fahrer der Autos wegen Mordes verurteilt.