Spätis sind aus Berlin nicht wegzudenken. Die Berliner kennen und lieben ihre Spätis. Schließlich gehören sie genauso zum Stadtbild dazu, wie das Brandenburger Tor oder der Berliner Fernsehturm. Ein Späti (kurz für Spätverkauf) ist eine Besonderheit ostdeutscher Städte. Doch keine Stadt hat diesen Begriff so geprägt wie Berlin.
Ein Späti ist die gebräuchliche Bezeichnung für einen kleinen Laden, der außerhalb der üblichen Ladenöffnungszeiten geöffnet ist. Manche Spätis haben sogar rund um die Uhr offen. Neben Supermarkt, Bäckerei, Drogerie und Schenke sind einige Spätis ebenfalls Lotto- und Poststelle oder Internetcafé für die Menschen in ihrem Kiez.
Berlin: Spätis sind fester Bestandteil der Berliner Kiezkultur
Abseits all dieser Funktionen sind Spätis in Berlin besonders eines: Treffpunkt für die Menschen in der Nachbarschaft. Bei einem gemeinsamen Getränk sitzen viele Menschen in Berlin auf den typischen Bierbänken vor dem Spätkauf und verbringen Zeit miteinander. Oftmals auch zu später Stunde.
Zwar sind Spätis nicht exklusiv für die Menschen in der Nachbarschaft gedacht. Allerdings kann man im Allgemeinen sagen, dass Spätis in Berlin Kiez-Sache sind. Die Besitzer kennen ihre Kunden oft beim Namen und andersherum. Typisch Kiez eben.
Bald keine Spätis mehr in Pankow?
In Pankow soll dieses Bild nun bald ein Ende haben. In Zukunft sollen Späti-Besitzer keine Biertische und -bänke mehr vor ihren Läden aufstellen dürfen. Angaben der Bezirksstadträtin Manuela Anders-Granitzki (CDU) zufolge, arbeitet der Bezirk Pankow derzeit an einem Konzept für die Nutzung von Gehwegen.
Mit Konsequenzen für die Späti-Besitzer in Pankow. Während Kneipen und Restaurants eine Genehmigung für eine Außenbestuhlung benötigen, ist das für Spätis bisher nicht der Fall. Das könnte sich jetzt ändern.
Die Jusos Pankow haben daraufhin zu den Plänen ihres Bezirks Stellung bezogen: „Wir stellen uns mit aller Deutlichkeit gegen die Pläne […] die Sitzplätze vor Spätis in Pankow verbieten zu wollen“ so in einem Instagram-Post der Vereinigung. Weiter üben sie Kritik, dass „Besonders für Personen mit geringem Einkommen und junge Menschen Spätis ein Ort zum Verweilen [sind]“ und man ihnen diesen Ort so nehmen würde.
Auch die Folgen für die Besitzer der Spätis wären fatal. Die Jusos Pankow sehen die Gefahr einer Abwanderung der Späti-Gänger in andere Bezirke und somit negative finanzielle Folgen für die Pankower Späti-Betreiber.