Dieser Fall klingt selbst für Berlin zu skurril, um wahr zu sein. Für einige beteiligte Personen dürfte er aber rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.
Im Berliner Bezirk Spandau ist ein Streit über einen Weihnachts-Rummel zwischen der Politik und den Betreibern vollkommen eskaliert. Gelöst ist das Problem nicht. Es bleibt eine ganze Menge Unzufriedenheit – und mehrere Anzeigen.
Berlin: Zoff um Weihnachts-Rummel
Seit Jahren wird die Weihnachtszeit in Spandau von dem Weihnachts-Rummel „Family-Wonderland“ begleitet. Gegenüber der Spandau Arcaden bietet das Fahrgeschäfte, Essen und Getränke. In diesem Jahr eröffnete der Markt der von der Familie Wollenschlaeger betrieben wird, am 17. November. Doch diesmal war etwas anders. Weil es Beschwerden gegeben hatte, setzte das Bezirksamt für die Tage von Montag bis Donnerstag einen früheren Zapfenstreich an. 20 Uhr sollte Schluss sein.
Für die Familie Wollenschlaeger viel zu früh. Die befürchten durch die kürzeren Öffnungszeiten einen Umsatzrückgang. Spandau schieße sich ins Aus, heißt es in einer Mitteilung der Schausteller. In der werden Bezirksbürgermeister Frank Bewig und der zuständige Stadtrat Thorsten Schatz (beide CDU) dafür kritisiert, dass sie sich nicht genug eingesetzt hätten.
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Am Freitag (17. November) zündeten die Schausteller dann die nächste Eskalationsstufe. Laut Bezirksamt Spandau seien sie mit 50 bis 80 Personen in die Büroräume des Rathauses eingedrungen und hätten diese besetzt. Der Wachschutz habe sie nicht aufhalten können. Weil eine der Personen laut Bezirksamt „mit einer offen getragenen Rohrzange bewaffnet“ gewesen sein soll, wurde auch die Polizei alarmiert.
Schausteller bedrängen Bezirksamts-Mitarbeiter
Im Sekretariat soll zudem der dort arbeitende Mitarbeiter bedrängt und fotografiert worden sein. Auch verbal soll er unter Druck gesetzt worden sein. Erst die eintreffende Polizei konnte das Sekretariat räumen. Das Bezirksamt Spandau hat Strafanzeige wegen Hausfriedensbruch und der Verletzung der Persönlichkeitsrechte gestellt.
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Auf Facebook erklärt die Familie Wollenschlaeger, man sei in friedlicher Absicht ins Spandauer Rathaus gegangen. Zudem wird Bezirksstadtrat Schatz dafür kritisiert, sich „in seinem Büro eingeschlossen“ zu haben. Laut Spandaus Bürgermeister Bewig habe es aber Schatz nach der Räumung aber sehr wohl ein Gespräch angeboten. Ob es auch dazu kam, ist unklar.