In Berlin wertet er jede Wohnung auf: ein Balkon. Einen Garten haben nämlich die allerwenigsten Bewohner der Hauptstadt – zumal, weil die meisten nicht im Erdgeschoss wohnen. Wer einen Schritt an die frische Luft machen will, ohne gleich rauszugehen, ist mit dem kleinen Anbau bestens bedient.
Die meisten werden den Balkon als Auslauf für Stubentiger oder zum Entspannen nutzen. Doch eine Berlinerin entdeckte jetzt ein Taubennest zwischen den Blumenkübeln. BERLIN LIVE hat nachgefragt, wie man sich in einem solchen Fall richtig verhält.
Berlin: Tauben auf Balkons keine Seltenheit
Um sich dem Tier richtig zu nähern, sei es zunächst wichtig zu klären, ob es sich um eine Wild- oder Stadttaube handelt, berichtet Janine Mohaupt vom Verein Aktion Fair Play. Denn: „Wildtauben sind gesetzlich streng geschützt und man darf weder Nest noch Eier entfernen.“
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Nistet eine Stadttaube auf dem eigenen Balkon, sei es ratsam, einen Taubenschutzverein hinzuzuziehen. „Dann kommen Profis und durchleuchten die Eier, um das Entwicklungsstadium festzustellen“, erläutert die Expertin das Vorgehen im Gespräch mit BERLIN LIVE. Wenn sich noch kein lebensfähiges Küken entwickelt hat, können die Eier gegen Attrappen aus Gips getauscht werden – so wächst die Population der Tiere nicht unkontrolliert an.
Stadttauben haben es nicht leicht in Berlin
Die Entscheidung darüber sollten allerdings in jedem Fall Profis treffen. Stellt der fest, dass sich bereits ein Küken gebildet hat, kann man die Tiere mit artgerechtem Futter und Wasser bei der Aufzucht unterstützen. Danach gilt: „Wenn die Tauben dann abfliegen, sollte man den Balkon aber so gestalten, dass es zu keiner erneuten Brut kommt.“
Stadttauben haben kein einfaches Leben in Berlin. Bei ihnen handelt es sich um verwilderte Haustiere, denen ein natürliches Brutverhalten abgezüchtet wurde. Dadurch vermehren sie sich ganzjährig, obwohl die Versorgung mit Nahrung das gar nicht zulässt.