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Berliner Schule in Angst: Hier grassiert eine scheinbar ausgestorbene Krankheit

An einer Schule in Berlin-Spandau hat sich ein Schüler mit einer lebensbedrohlichen Krankheit angesteckt. Dabei galt sie scheinbar als ausgestorben.

© IMAGO/imageBROKER/Oleksandr Latkun

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Es klingt wie eine Nachricht aus längst vergangenen Zeiten, denn viele hielten diese Krankheit für ausgestorben. Doch damit haben sie sich wohl getäuscht. An einer Schule in Berlin-Spandau wurde nun ein Fall einer hochansteckenden, lebensbedrohlichen Krankheit festgestellt.

Betroffen ist ein zehnjähriger Schüler. Und auch ein weiterer Fall wurde registriert. Kommt die gefährliche Infektions-Krankheit jetzt zurück?

Berliner Schule meldet Ausbruch von lebensbedrohlicher Krankheit

Bei Diphtherie denken die meisten wohl an eine ausgestorbene Krankheit, die längst der Vergangenheit angehört. Doch tatsächlich ist die lebensbedrohliche Infektionskrankheit gar nicht ausgerottet, sondern nur durch eine hohe Impfquote unter Kontrolle gebracht. Das zeigt jetzt ein Fall aus der Region Berlin-Brandenburg.

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Am 26. September wurde ein zehnjähriger Junge aus dem Landkreis Havelland mit einer akuten Mandelentzündung ins Ernst-von-Bergmann-Klinikum eingeliefert. Da sich sein Zustand nicht verbesserte, wurde er später in die Charité verlegt, wo er invasiv beatmet werden musste. Der Schüler, der die freie Waldorfschule Havelhöhe besucht, soll der „BZ“ zufolge nicht geimpft gewesen sein.

Diphtherie-Ausbruch in Berlin: Weitere Person infiziert

Das betroffene Kind leidet laut Ministeriumssprecher unter der häufigsten Form der Erkrankung, der Rachendiphtherie. Aufgrund der bei dieser Variante möglicherweise auftretenden Verengung der Atemwege bis zum Ersticken wurde die Krankheit noch Anfang des 20. Jahrhunderts als „Würgeengel der Kinder“ bezeichnet.

Bei diesem Fall sollte es nicht bleiben, denn die Ermittler machten eine weitere Person, die sich mit der Krankheit angesteckt hatte, ausfindig. „In diesem Fall handelt es sich um eine Person, die gegen Diphtherie geimpft ist“, gab ein Sprecher des Landkreises Havelland Entwarnung.


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Diphtherie ist eine bakterielle Infektions-Krankheit der oberen Atemwege, die durch Tröpfcheninfektion übertragen wird und lebensbedrohlich sein kann. Wegen der hohen Impfrate tritt die gefährliche Krankheit in Deutschland kaum mehr auf. Über 90 Prozent der Kinder und etwa 50 Prozent der Erwachsenen sind geimpft. Nachdem die Krankheit lange als fast ausgestorben galt, kam es 2022 wieder zu vermehrten Fällen, vornehmlich verursacht durch Migration aus Staaten mit geringeren Durchimpfungsraten. 2023 registrierte das Robert-Koch-Institut deutschlandweit 136 Fälle. 2024 waren es bislang 37, davon zwei in Berlin.