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Berliner Tafel: Mitarbeiterin packt aus – „als Müllentsorgung missverstanden“

Die Berliner Tafel rettet Lebensmittel von Supermärkten und gibt diese an Hilfsbedürftige weiter – dabei kommt einiges zum Vorschein…

u00a9 Jana Wengert/BERLIN LIVE

BVG: Mit den Berliner Öffis durch den Großstadt-Dschungel

Egal ob mit U-Bahn, Bus oder Tram – die Berliner Verkehrsbetriebe bringen jährlich über 700 Millionen Fahrgäste an ihr Ziel.Dafür muss man ganz schön gut vernetzt sein.

Die Berliner Tafel kümmert sich um das Wohl von Hilfsbedürftigen. Unter anderem rettet die gemeinnützige Hilfsorganisation Lebensmittel von Supermärkten, die dort andernfalls im Müll landen würden.

Die Produkte packen ehrenamtliche Helfer dann in Tüten zusammen und verteilen sie an den jeweiligen Ausgabestellen in den Kiezen der Hauptstadt. Dabei steigt die Tendenz zu mehr Hilfsbedürftigen, aber weniger geretteten Lebensmitteln. Und das ist nicht das einzige Problem: Zum Teil sind die Produkte kaum noch zu verzehren…

Berliner Tafel muss Lebensmittel sortieren

Bei frischer Ware wie Rucola oder Beeren kommt es gerade im Sommer immer wieder zu Komplikationen. „Sobald es ein bisschen wärmer ist, läuft die Suppe aus der Schale raus“, verriet Sophie Losch, Ehrenamtskoordinatorin bei der Berliner Tafel, gegenüber BERLIN LIVE. Aber auch Schimmel und Fäulnis seien bei den Lebensmitteln leider immer wieder mit dabei.

Berliner Tafel
Bei der Berliner Tafel steht Teamwork an erster Stelle – auch Ehrenamtskoordinatorin Sophie Losch und Bundesfreiwilligendienstleistende Felipa packen mit an. Credit: Jana Wengert / Berlin Live

„Manchmal werden wir als Müllentsorgung missverstanden“, gab Losch offen zu. Dabei möchte die Berliner Tafel die Produkte doch noch guten Gewissens an hilfsbedürftige Menschen weitergeben. Einige Ware müsse man dann jedoch notgedrungen bei den Supermärkten zurücklassen: „Da können wir auch den Verfall bei uns im Lager nicht stoppen.“

Berliner Tafel: „So wenig wie möglich verschwenden“

Was letztendlich der Inhalt der Tafel-Tüte ist, schwankt täglich. „Es gab auch schon Tage, da hatten wir wenig frische Ware“, erklärte Losch. Meist sind es aber Produkte wie Reis oder Nudeln, die nicht ganz so häufig von den Märkten gespendet werden. „Viele Supermärkte verkaufen ihre Produkte länger, reduzieren sie oder führen Retter-Tüten ein. Aber dadurch stellt es auch uns vor eine Herausforderung“, erläuterte die Koordinatorin.

Die Berliner Tafel hat jedoch eine Prämisse: „Uns ist wichtig, dass so wenige Lebensmittel wie möglich verschwendet werden.“ Dieser Trend gehe zwar in die richtige Richtung – nur eben manchmal zum Nachteil der Hilfsorganisation. Zusätzliche Lebensmittel zu kaufen, komme nämlich nicht in Frage. Für die Empfänger der Tafel-Tüten bedeutet das: kreativ sein und die schwankende Menge der Inhalte gekonnt kombinieren und verarbeiten.

Wer hat Anspruch auf Unterstützung der Tafel?

Doch welche Personen haben überhaupt Anspruch auf die Lebensmittel der Berliner Tafel? „Die Tafel ist für Menschen mit geringem Einkommen gedacht, die sich nicht genug gesunde Lebensmittel leisten können“, erklärte Losch.


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Um es wie im Gesetzbuch verankert wiederzugeben, bedeutet das Folgendes: All die Menschen, deren vorhandenes Budget nach Abzug aller Kosten wie Miete, Strom und Co. unter die Grenze von 502 Euro pro Monat fällt. Sollte das der Fall sein, kann ganz einfach das Einkommen an einer der Tafel-Ausgabestellen mit einem Nachweis vorgezeigt und die Lebensmittel abgeholt werden.