Wer zur Berliner Tiertafel kommt, muss gewisse Voraussetzungen erfüllen, um hier Futter, Spielzeug und allerlei Sachen für sein Haustier zu bekommen.
BERLIN LIVE hat die freiwilligen Helfer der Berliner Tiertafel bei ihrer Arbeit an einem Samstag im Juni begleitet und mit den Menschen gesprochen, die hier mit ihren Tieren hinkommen. Sie alle haben eines gemeinsam: Das Ziel, dass kein Tier seine Familie verlassen muss, weil diese in finanzielle Not geraten ist.
Viola Zeigan, die Koordinationsleiterin der Ausgabetermine, kommt dabei auf ein ganz besonders schweres Thema zu sprechen.
Berliner Tiertafel: Das sind die Regeln
Jeder, der Hilfe braucht ist hier willkommen. Dennoch gibt es einige Regeln, die von den Nutzern der Berliner Tiertafel eingehalten werden müssen, um hier Hilfe zu bekommen.
Los geht das bei der finanziellen Lage. So müsse man muss sich in einer Notsituation befinden. Jobverlust, Arbeitsunfähigkeit, geringes Einkommen oder eine kleine Rente sind hier die häufigsten Gründe, warum die Tierhalter ihre Tiere nicht mehr ausreichend versorgen können. Dafür müssen die Menschen Dokumente wie Einkommensnachweise, Jobcenter- oder Rentenbescheid vorgelegen.
Gründe für einen Ausschluss von der Berliner Tiertafel
Eine weitere Bedingung ist, dass das Tier bereits vor Eintritt der Hilfebedürftigkeit im Haushalt lebte. Auch das muss dokumentarisch belegt werden. Wer sich in der Hilfsbedürftigkeit ein weiteres Tier anschafft oder gar mit dem eigenen Tier züchtet, wird sofort von der Berliner Tiertafel ausgeschlossen.
+++Lost Place in Berlin: Kiez kämpft um Kult-Bad – plötzlich wird es emotional+++
„Wenn man sich selbst schon kaum versorgen kann und man sich dann noch ein Tier anschafft, dann ist das unverantwortlich“, so die Leiterin der Ausgabekoordination, Viola Ziegan.
„Diesen Menschen auszuschließen, obwohl er eigentlich ein Tier hat, das gar nichts dafür kann, das ist die größte Herausforderung für mich.“
Vor Ort selbst, heißt es vor allem geduldig sein. Die Menschen und ihre Tiere werden nacheinander eingelassen und versorgt. Greift jemand ein Mal zu viel in eine Geschenke-Box, ermahnt man ihn sofort. Die anderen sollen schließlich auch noch etwas davon haben.
Mehr News:
Immer wieder kommt es auch zu Diskussionen bei der Futterausgabe, erzählen die freiwilligen Mitarbeiter der Berliner Tiertafel. Menschen haben viele Extrawünsche und wenn diese nicht erfüllt werden, fangen viele an, zu diskutieren. „Wir sind hier nicht bei wünsch dir was“, sagt eine Helferin aufgebracht, als sie im Futterlager etwas aus den Regalen nimmt. So ein Verhalten sei aber auch die Ausnahme, betont sie. Der größte Teil der Menschen, die hier herkommen, sind sehr dankbar und zeigen das auch.
Berliner Tiertafel e.V., Wustrower Str. 18 in 13051 Berlin, alle weiteren wichtigen Infos auf berliner.tiertafel.org