Die Clans in Berlin werden durch das BKA als ethnisch abgeschottete Subkulturen definiert, die in der Regel einer strengen Männerhierarchie unterzogen sind.
Eine vierfache Mutter floh vor einer Großfamilie und hat ein Buch über ihr Clan-Leben geschrieben. In Berlin wurde sie jetzt Opfer eines Gewaltverbrechens. Ihr Verhalten stellt Ermittler vor ein Rätsel.
Clans in Berlin: Angriff auf Aussteigerin
Bei dem Namen Latife Arab handelt es sich aus Sicherheitsgründen um ein Pseudonym, denn sie ist eine bekannte Clan-Aussteigerin. Mit dem Buch „Ein Leben zählt nichts – als Frau im arabischen Clan“ hat sie ihr Leben in einer kriminellen Großfamilie publik gemacht.
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Arab wurde in einen der größten Clans in Berlin hineingeboren. Bereits als Kind sei sie in die kriminellen Machenschaften involviert gewesen. Habe als Kurierin herhalten oder Falschaussagen machen müssen.
Das Opfer sorgt für ein Rätsel
„Es folgten knapp dreißig Jahre, in denen sie ihrer Familie und ihrem Mann wie eine Sklavin zu dienen hatte, missbraucht und gedemütigt wurde. Nach sechs gescheiterten Versuchen schaffte sie es, sich und ihre Kinder zu retten“, heißt es in der Beschreibung ihres Buches. Lange Zeit lebte die Clan-Aussteigerin aus Angst vor ihrer Familie versteckt. Mitte September dann der Schock. Sie wurde von Unbekannten attackiert.
Laut dem „Tagesspiegel“ habe das Klinikpersonal des Marzahner Unfallkrankenhaus (UKB) die vierfache Mutter gefunden. Es sollen Hämatome erkennbar gewesen sein, zudem soll Arab mit einer entzündlichen Flüssigkeit übergossen worden sein. Der Angriff soll offenbar woanders verübt worden sein.
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Die Ermittler stehen jetzt vor einem Rätsel, da die Clan-Aussteigerin über die Details des Verbrechens schweigt. Das erschwere die Aufklärung. So sei nicht klar, ob wie vermutet die einschlägig bekannte Großfamilie der Frau hinter dem Angriff stecke. Arab verließ die Klinik nach wenigen Tagen auf eigenen Wunsch und verzichtete später auch auf Personenschutz.