Rückt das Ende etwa immer näher? Bereits seit Jahren stehen sich Rapper Bushido und sein einstiger Manager und Kumpel Arafat Abou-Chaker vor dem Berliner Landgericht gegenüber. Dabei stehen Vorwürfe wie Freiheitsberaubung und versuchte schwere räuberische Erpressung, Nötigung und Untreue im Raum.
Bushido selbst steht dabei als Zeuge und Nebenkläger vor dem Haftrichter. In seinen Worten ausgedrückt, soll er im Januar 2018 von Arafat in einem Büro eingesperrt, bedroht und sogar mit einer Flasche und einem Stuhl beworfen worden sein. Nach über 100 Verhandlungstagen und den Aussagen von mehr als 60 Zeugen – darunter auch mehrere namhafte Rapper-Kollegen – könnte das Kapitel allerdings bald abgehakt werden. Fällt endlich ein Urteil?
Clans in Berlin: Bushido-Prozess neigt sich dem Ende
Diese Frage dürfte man sich schon ziemlich lange stellen. Immerhin hat sich seit Beginn des Prozesses einiges getan. Bushido, seine Frau Anna-Maria Ferchichi und die Kids sind inzwischen nach Dubai ausgewandert. Zu den Verhandlungstagen erscheint meist nur noch der Anwalt des „Sonnenbank Flavour“-Interpreten – wenn überhaupt. Arafat und seine Brüder Yasser, Nasser und Rommel sind hingegen immer auf der Anklagebank vertreten.
Ob sich Bushido zur Urteilsverkündung noch mal blicken lässt, bleibt abzuwarten. Diese wird jedenfalls noch im Januar erwartet. Wie der Vorsitzende Richter Martin Mrosk Anfang des Monats verkündet hatte, soll am 112. Verhandlungstag die Beweisaufnahme geschlossen werden. Im Anschluss sind die Plädoyers von Staatsanwaltschaft, Nebenklage und Verteidigung vorgesehen.
Staatsanwaltschaft beantragt Haftstrafen für Abou-Chaker-Brüder
Dies war am 16. Januar dann auch der Fall. Dabei forderte Oberstaatsanwältin Petra Leister für Arafat eine Haftstrafe von vier Jahren und vier Monaten. Ihr Argument: „Bushidos Aussagen sind glaubhaft. Seine Vorwürfe sind nicht erfunden.“ Sollte sich das Gericht auf eine Geldstrafe einigen, beantrage sie einen Tagessatz von 2.500 Euro.
Auch Arafats Brüder sollen nicht gut davonkommen. Für Yasser sieht die Staatsanwältin eine Haftstrafe von zwei Jahren und einem Monat vor, Rommel soll für ein Jahr und sechs Monate hinter Gitter. Arafats Bruder Nasser erwarten laut Staatsanwaltschaft sieben Monate Haft.
Urteil soll noch im Januar verkündet werden
Wenn also alles nach Plan verläuft und nichts anderes mehr dazwischen kommt, dann dürfte am 26. Januar das Urteil verkündet werden – und das nach fast dreieinhalb Jahren. Fast genauso lang hat es auch gedauert, bis sich Arafat selbst zu Wort meldet. In einer der vergangenen Verhandlungen wurde das Clan-Mitglied dafür dann aber äußerst persönlich.
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So erzählte der gebürtige Berliner beispielsweise über seine Kindheit und Jugend, die erste Ehe und anschließende Scheidung sowie seine Kinder. Auch seinen Wunsch, „dass der ganze Spuk aufhört“, teilte Arafat mit den Anwesenden im Gerichtssaal. Bleibt zu hoffen, dass dieser Fall tatsächlich bald eintreten wird.