In vielen deutschen Haushalten gehören Hunde zur Familie. Sie fahren mit in den Urlaub, bekommen meist ein eigenes Bettchen und wenn sie besonders brav sind, auch mal einen Happen vom Abendessen direkt vom Essenstisch. Doch das ist nicht überall so. Denn Hunde gelten vielen auch als Nutztiere. Etwa für die Jagd.
Besonders verbreitet ist das derzeit in Spanien. Die Rasse Galgos Español (deutsch: spanischer Windhund) wird allein für die Hetzjagd auf Hasen gezüchtet. Haben die Tiere nach der Jagdsaison am 1. Februar „ausgesorgt“, werden Zehntausende von ihnen auf grausamste Art getötet, zurückgelassen oder gequält. Dagegen findet jetzt eine Demo in Berlin statt.
Demo in Berlin gegen Tierquäleri
Galgos werden seit über 2000 Jahren bei der Jagd eingesetzt. Dafür werden sie von ihren Besitzern, den sogenannten Galgueros (deutsch: Jäger) in Massen gezüchtet. Es ist nicht selten, dass allein ein Jäger 30 oder sogar 40 Hunde hat.
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„Jagdtrieb, Schnelligkeit und Wendigkeit sind mittlerweile fest in ihrer DNA verwurzelt“, heißt es auf der Homepage der Organisatoren der Demo in Berlin. Doch trotzdem sind viele von ihnen nach drei Jahren zu alt für ihre Aufgabe. Wer verletzt oder zu schwach ist – oder schlichtweg zu wenig Biss für die anstrengende Jagd hat, wird „wie Müll entsorgt.“
Dunkelziffer getöteter Tiere weitaus höher
„Die Hunde werden ausgesetzt, mit Frakturen auf offenem Feld zurückgelassen, in Müllsäcken in Flussbette geworfen, an Bäumen erhängt, mit Säure übergossen oder beim Training hinter Autos zu Tode geschleift“, um nur einige der grausamen Praktiken zu nennen. Nur wenige haben das Glück, in einem Tierheim abgegeben zu werden.
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Nach einer freiwilligen Erhebung, an der vor ein paar Jahren einige spanische Tierstationen teilgenommen haben, wird die Zahl der Hunde, die jährlich entsorgt werden, auf 50.000 geschätzt. „Tierschützer*innen vor Ort sprechen inzwischen aber von bis zu 200.000 Jagdhunden“, so der Veranstalter der Demo in Berlin.
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Der Protestmarsch in Berlin soll dabei helfen, auch hierzulande auf das Leid aufmerksam zu machen. Los geht es am Samstag (27. Januar) um 12:30 Uhr am Brandenburger Tor. Gegen 13 Uhr zieht der Demonstrationszug über den Potsdamer Platz und die Leipziger Straße Richtung Friedrichstraße. Von dort aus geht es weiter zum Pariser Platz, wo eine Abschlusskundgebung stattfinden soll. Weitere Infos findest du hier.