Am vergangenen Samstag (20. Juli) war im Kombibad Gropiusstadt (Bezirk Neukölln) früher Schluss. Eine Gruppe Jugendlicher war mit zwei Teenager-Brüdern in einen handgreiflichen Streit geraten. Die Polizei musste anrücken, die Bad-Verantwortlichen zogen Konsequenzen. Rund anderthalb Stunden früher als geplant, mussten alle Badegäste das Freibad verlassen.
Es ist der erste größere Vorfall in dieser Berliner Freibad-Saison, in der zahlreiche Sicherheitsmaßnahmen ergriffen wurden. Und in der in einigen Bädern die Zäune und Mauern verstärkt werden sollen. Vasili Franco, sicherheitspolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, kritisierte die bisherigen Schritte der Bäder als „Scheinmaßnahmen“. Die wehren sich nun.
Freibad Berlin: Experte kritisiert Maßnahmen
Der Sicherheits-Experte hatte gegenüber der „Berliner Morgenpost“ erklärt, es sei nicht hinzunehmen, dass „immer wieder wegen der Randale von wenigen alle anderen Badegäste leiden müssen“.
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Die „Scheinmaßnahmen des Senats“ hätten nichts zur mehr Sicherheit beigetragen. Die Videoüberwachung führe nicht zu Anzeigen, Hausverbote würden nicht effektiv kontrolliert und höhere Zäune würden „weder Ursachen noch Symptome“ bekämpfen. Er sprach von „blindem Aktionismus“, der Geld koste, das in den Bädern an anderer Stelle gebraucht werde.
Berliner Bäder: Maßnahmen erfolgreich
Bei den Berliner Bäderbetrieben (BBB) sieht man das allerdings ganz anders. Eine Sprecherin erklärte gegenüber BERLIN LIVE, dass es am besagten Wochenende 120.000 Badebesuche gegeben habe – darunter ein einziger Vorfall. Der im besagten Kombibad. Die Schlussfolgerung: „Wir gehen daher davon aus, dass die ergriffenen Sicherheitsmaßnahmen grundsätzlich Wirkung zeigen, und dass die Risiken dadurch deutlich reduziert werden.“
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Zudem verwies die Sprecherin darauf, dass bereits eine umfangreiche Sanierungsoffensive laufe. Auch im Jahr 2024 hätten neue Bauprojekte gestartet. Der finanzielle Umfang: 50 Millionen Euro.