Es ist schon fast eine Institution in der Friedrichstraße. Bereits seit 1996 hat das französische Kaufhaus Galeries Lafayette in der Berliner Einkaufsmeile in Mitte seinen Standort. Doch damit ist bald Schluss.
Ende des Jahres läuft der Vertrag für das Luxuskaufhaus aus. Nun wurde bekannt, dass die Galerie schon im Sommer schließt. Was nach der Schließung mit dem Gebäude in der Friedrichstraße 76-78 passiert, war bisher unklar. Der Vermieter hatte das 1996 errichtete Gebäude im vergangenen Jahr dem Senat als möglichen Standort für die Berliner Zentral- und Landesbibliothek angeboten. Die FDP Mitte hat jetzt ein neues Konzept für die Umnutzung vorgelegt.
Galeries Lafayette Nachfolge als politisches Statement?
Wo bisher noch Parfüms und Mode die Hallen des Kaufhauses füllen, könnte in Zukunft kultureller Austausch gefördert werden. Jedenfalls, wenn es nach Hans Bellstedt von der FDP Berlin-Mitte geht.
+++ Restaurants in Berlin: Internationaler Starkoch eröffnet Lokal – neuer Hotspot? +++
Für die Räumlichkeiten der Galeries Lafayettes, gegenüber dem russischen Haus, plant er den Einzug von Vertretungen der deutschen, französischen und polnischen Regierungen. Auch sollen Start-ups, Modegeschäfte, Restaurants, Korrespondenten, Vereine und Sprachinstitute, die den Kulturaustausch zwischen Deutschland, Frankreich und Polen fördern, hier ein neues Zuhause finden. Die drei Länder sind im sogenannten Weimarer Dreieck miteinander verbunden.
Kultureller Austausch statt Luxusware
Entsprechend soll das Haus nach Wunsch der Mitte-FDP auch „Haus des Weimarer Dreiecks“ heißen und das geeinte Europa repräsentieren. Im Gespräch mit dem „Tagesspiegel“ wies Bellstedt darauf hin, dass der Zeitpunkt für ein solches Forum ideal sei, da das Weimarer Dreieck durch ein Treffen der drei Regierungschefs erst kürzlich wieder aufgelebt worden sei.
+++ S-Bahn Berlin: Baustelle sorgt für Ersatzverkehr – dabei ist die Line schon betroffen +++
Bereits vor der Ankündigung der FDP stand ein Vorhaben des Kultursenators Joe Chialo (CDU) im Raum, die Zentral- und Landesbibliothek (ZLB) in der Friedrichstraße anzusiedeln. Da im Doppelhaushalt dafür keine Mittel vorgesehen sind, ist die Umsetzung allerdings unsicher.
Mehr Neues aus Berlin:
Wie realistisch die Umsetzung des Plans der FDP ist, bleibt auch fraglich. Der Einfluss der FDP ist im Bezirk Mitte gering. Die Pläne der CDU kamen dagegen bei vielen Berlinern gut an.