Schon während die Löscharbeiten am CEMEX-Betonwerk im Berliner Stadtteil Kreuzberg noch liefen stand ein Brandanschlag im Raum. Entsprechend ermittelte die Berliner Polizei wegen Brandstiftung.
Nun hat sich eine linksradikale Gruppe zu dem Brandanschlag auf mehrere Lkw und Teile der Infrastruktur bekannt. Diese geben an, sich für ihre zerstörerische Aktion in Frankreich, Belgien und der Schweiz Inspiration geholt zu haben.
Kreuzberg: Betonwerk in Flammen
Ereignet hat sich der Brand in dem Betonwerk in der Nacht zu Mittwoch (27. Dezember). Das Werk liegt in Kreuzberg in der Straße am Schleusenufer unweit von Clubs wie der IPSE, dem Aeden oder dem Club der Visionäre. Als die Feuerwehr dort gegen 3.30 Uhr eintraf, standen fünf Lkw, eine Förderstrecke für Schüttgut und Teile eines Gebäudes in Flammen.
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Zwei Stunden dauerte ihr Kampf gegen die Flammen. Die Polizei nahm anschließend die Ermittlungen wegen eines möglichen Anschlags auf. Am Mittwochnachmittag bekannte sich dann eine linksradikale Gruppe auf der einschlägigen Internet-Plattform „indymedia“ zu dem Brandanschlag.
Inspiriert von Brandanschlägen auf die „Welt des Betons“ in Frankreich, Belgien und der Schweiz habe man das CEMEX-Betonwerk am Schleusenufer aufgesucht und dort „mittels Feuer mehrere Betonmischfahrzeuge aus dem Verkehr gezogen und das Förderband sowie ein Technikhäuschen zum Stillstand gebracht“, heißt es in dem Schreiben.
Brandanschlag mit Bezug zur A100
In dem Schreiben weisen die Brandstifter auf die Klimaschädlichkeit von Beton hin. „Fast 10 Prozent des Kohlendioxids, das dieses System derzeit in die Luft bläst, stammen aus der Zementindustrie“, schreiben sie und nehmen auch ganz konkret Bezug auf Berlin. So sei CEMEX auch an der umstrittenen Erweiterung der Stadtautobahn A100 beteiligt. Laut den Urhebern des Schreibens ein „560 Millionen Euro Grab, das uns die Regierung vor die Tür geklotzt hat“.
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Zudem kritisieren die Brandstifter, dass das Unternehmen am Bau illegaler Siedlungen und Außenposten Israels im Westjordanland verdiene und dort Zementwerke betreibe. Einen Bezug zum aktuellen Krieg zwischen Israel und der Hamas wollen die Urheber des Schreibens aber möglichst nicht herstellen. Sie stellen klar, sowohl die schweren Angriffe auf Gaza als auch die Massaker der Hamas zu verurteilen und keine Opfer gegeneinander aufrechnen zu wollen.