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Letzte Generation: Beim Berlin-Marathon gescheitert? Die Aktivisten fanden ihn „gelungen“

Ihren (versuchten) Protest beim Berlin-Marathon bezeichnet die Letzte Generation als „gelungen“ und gibt Einblicke in ihre Bewertung von Aktionen.

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© IMAGO/Funke Foto Services

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Lange schwieg die Letzte Generation dazu, ob Aktionen beim Berlin-Marathon geplant sind. Am Freitag (22.09) dann die Bestätigung: Ja, die Gruppe wird versuchen, das Großereignis zu beeinträchtigen. Und genau wie angekündigt, versuchten die Klimakleber alles, scheiterten aber an der Polizei, die schnell eingriff.

Nun folgt die saftige Strafe für den Versuch der Aktivisten, nämlich eine hohe Geldbuße. Trotz allem scheint die Letzte Generation keinesfalls zurückzurudern. Gegenüber BERLIN LIVE erklärt ein Sprecher, man stufe den Protest beim Berlin-Marathon „insgesamt auf jeden Fall als gelungen“ ein. Müssen nun weitere Großveranstaltungen in Berlin mit Aktionen der Klimakleber rechnen?

Letzte Generation: Berlin-Marathon Protest war „gelungen“

Eines ist der Letzten Generation auf jeden Fall bewusst: Mit ihren teils sogar Straftaten sorgen sie für mächtig Aufmerksamkeit. In möglichst vielen Medien Erwähnung zu finden, scheint offenbar eines der Hauptziele der Gruppe zu sein, so auch mit ihrer versuchten Blockade auf der Strecke des Berlin-Marathons. Auf Nachfrage erklärt ein Sprecher zufrieden: „Auch international in diversen Ländern, quasi weltweit, sind Bilder von dem Protest veröffentlicht worden. Beispielsweise hat der britische Guardian ein Bild der EPA von der Szene in seine Rubrik „photos of the week“ aufgenommen.“

Dass in deutschen Medien von einem „Scheitern“ des Protests beim Berlin-Marathon die Rede ist, verstehe man nicht. Immerhin sei ja medial sehr viel darüber berichtet worden. „Wir stufen den Protest insgesamt auf jeden Fall als gelungen ein“, heißt es von der Letzten Generation. Und das auch, „obwohl nicht das komplette Protestdesign aufgegangen ist.“ Der Sprecher der Gruppe betont außerdem, man habe die Läufer nicht bei der Ausübung ihres Sports behindern wollen.

Weitere Proteste der Aktivisten bei Großveranstaltungen?

Die Letzte Generation erklärt gegenüber BERLIN LIVE, dass „jeder Protest für mehr Klimaschutz wertvoll“ sei. Aber je mehr Aufmerksamkeit ein Protest bekomme, desto besser sei das. So hätten zum Beispiel Mitglieder der Gruppe aufgehört, Ölpipelines abzudrehen. Denn dies hätte kaum mediale Aufmerksamkeit eingebracht. Auch Proteste gegen hohe Pro-Kopf-Emissionen von Superreichen habe man abgebrochen. Die gewünschten Effekte seien hier ebenfalls nicht erzielt worden.

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Die Aktivisten scheinen auch regelmäßig ihre Aktionen, wie die beim Berlin-Marathon, zu evaluieren. Dazu erklärt der Sprecher: „Wir überdenken und verbessern unsere Proteste fortlaufend, um die größtmögliche Aufmerksamkeit auf das Thema Klimaschutz und die Notwendigkeit von sofortigen, ersten Maßnahmen zu lenken. Daher führen wir auch nur die Protestformen fort, die sich als wirksam erwiesen haben.“ Ob künftig weitere Großveranstaltungen dazu gehören werden? Dazu könne man derzeitig nichts sagen.


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Gewissheit gibt es aber in einem Punkt. „Straßenblockaden (…) werden aber weiterhin ein Schwerpunkt bleiben“, so die Letzte Generation. Vor allem in der Hauptstadt werden die Menschen also weiterhin viel Geduld brauchen, wie auch in der Woche nach dem Marathon.