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Letzte Generation: Fast 100 Ermittlungsverfahren gegen aggressive Autofahrer – doch DAS überrascht

Fast 100 Ermittlungsverfahren laufen in Berlin gegen aggressive Autofahrer, die gegenüber der letzten Generation gewalttätig wurden.

Letzte Generation
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Das ist die „Letzte Generation“

Die „Letzte Generation“ ist eine Gruppe von Aktivisten, die sich für mehr Klimaschutz einsetzen. Sie kleben sich an Straßen, Gebäude oder andere Orte fest, um den Verkehr oder den Betrieb zu blockieren. Damit wollen sie auf die Dringlichkeit der Klimakrise aufmerksam machen und politische Veränderungen fordern.

Die Klima-Kleber sind seit einem Jahr aktiv und haben nach eigenen Angaben bis zu 2.000 Mitglieder. Sie haben in ganz Deutschland mehr als 1.250 Straßenblockaden durchgeführt und auch andere Aktionen wie Kartoffelbrei-Attacken auf Museen, Feueralarme in Ministerien oder Flughafen-Proteste organisiert. Sie sehen sich als Teil einer zivilen Widerstandsbewegung, die gewaltfrei provozieren will. Tatsächlich wurden die Aktivisten bislang noch nicht durch Gewalt auffällig, bei den Autofahrern und Passanten, die von den Klima-Klebern blockiert werden, sieht das aber anders aus.

Letzte Generation: Fast 100 Ermittlungsverfahren

Die Berliner Behörden ermitteln aktuell in 99 Fällen gegen aggressive Autofahrer und Passanten. Bundesweit laufen insgesamt 142 Verfahren wegen Übergriffen auf Anhänger der „Letzten Generation“. Die meisten wegen Körperverletzung. Weitere Anklagegründe sind unter anderem Nötigung und Beleidigung.

Die Dunkelziffer der Übergriffe sei aber weit größer, vermutet der Kriminologe Tobias Singelnstein von der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Das hat unter anderem mit einer Besonderheit der Letzten Generation selbst zu tun.


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Die Aktivisten zeigen in der Regel keine aggressiven Verkehrsteilnehmer an, die ihnen gegenüber gewalttätig werden. So auch der Klima-Kleber Lukas Meyer, der in Stralsund von einem Lkw-Fahrer angefahren wurde: „Ich habe diesem Menschen keine schlechten Gefühle gegenüber. Seine Wut kann ich verstehen. Ich hatte aber Mitgefühl, weil er jetzt seinen Job verloren hat.“ Der Lkw-Fahrer hat nach dem Angriff seine Führerscheinzulassung verloren.