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Miete in Berlin: Vermieterin will Hausgemeinschaft rausekeln – doch dann kommt es knüppeldick

Einen wunderschönen Altbau einfach so verlassen? Für diese Mieter in Berlin keine Option. Sie sagen ihrer Vermieterin jetzt den Kampf an.

Miete in Berlin
© IMAGO/Schöning

Miete in Berlin: Wohnen wird immer teurer

Berlin war mal ein gutes Pflaster für günstige Mieten. Doch diese Zeiten sind längst vorbei. Seit dem Jahr 2012 haben sich die durchschnittlichen Wohnungspreise in der Hauptstadt von 6,65 Euro pro Quadratmeter auf 12,92 Euro pro Quadratmeter verdoppelt.

Hohe Preise, viele Nachfragen, wenige Angebote – das Mieten in Berlin ist ein schwieriges Thema. Besonders dann, wenn man mit seinem Vermieter nicht ganz im Reinen ist. Das zeigt ein Fall aus Neukölln.

Eine Eigentümerin versucht seit längerem, die Hausgemeinschaft loswerden. Doch mit der Reaktion hat sie wohl nicht gerechnet.

Miete in Berlin: Die Situation spitzt sich zu

Die Anwohner der Neuköllner Hermanstraße 48 staunten nicht schlecht, als sie vor geraumer Zeit ihre Zimmer in Anzeigen für Büroräume entdeckten. Ein dunkler Verdacht zog auf – der sich vor wenigen Wochen tatsächlich bewahrheitete.


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Die aktuell 67 Mieter in Berlin, die im ehemaligen Fabrikgebäude als Hausprojekt leben, sollen ihre Räumlichkeiten verlassen. Doch geht das so einfach?

Ein Anwalt der Eigentümerin teilte gegenüber der „Berliner Zeitung“ mit, dass es sich bei dem Wohnobjekt „nicht um Wohnraummietverträge, sondern Gewerberaummietverträge handelt. Diese unterliegen keinem Kündigungsschutz. Sie „können daher jederzeit begründungslos beendet werden“.

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Gesagt, getan: Die Kündigungsschreiben trudelten am 11. Juli ein. Dabei liegen die verschiedenen Kündigungstermine abweichend zwischen Oktober und Januar.

Doch das reicht noch nicht. Laut den Bewohnern versucht die Vermieterin jetzt, ihnen durch Böswilligkeiten das leben „noch schwerer zu machen“. Sie erzählen, dass in einzelnen Stockwerken Wasser oder Internet abgestellt worden seien. Darauffolgende Kontaktaufnahmen mit der Vermieterin seien gescheitert.

Mieter wollen sich wehren

Das Feld räumen ist für die Mieter aber trotzdem noch keine Option. Die Anwohner, die ihre Mietverträge alle noch mit der vorherigen Eigentümerin des Hauses abgeschlossen haben, wollen jetzt vor Gericht ziehen.

Die Mieter hoffen, durch die Feststellungsklage das Wohnrecht zu erstreiten. „Seit den 80ern wird hier gewohnt, in der Zeit haben sich viele Beweise angesammelt, die für die Feststellung des Wohnrechts sprechen“, erklärt ein Bewohner. Auch gehen die Beteiligten davon aus, dass das Gericht während des laufenden Verfahrens die Möglichkeit einer Räumung aussetzt.


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Für die Bewohner wäre das großartig.

Doch noch gibt es ein Problem. Die Mieter müssen jetzt erst einmal eine Möglichkeit finden, die sechsstelligen Gerichtskosten zu decken. Eine große Herausforderung, doch ihr Kampfgeist ist klar.