Als Mieter in Berlin hat man es nicht unbedingt leicht. Schon die Wohnungssuche gestaltet sich als schwierig, ist der Markt doch wie leer gefegt und das, was es noch gibt, meist völlig überteuert. Doch wenn man es schafft und ein schönes Plätzchen für sich und seine Familie gefunden hat, sollte der Spuk eigentlich erst mal vorbei sein.
Das Zauberwort in diesem Fall: eigentlich. Denn was eine Hausgemeinschaft in Reinickendorf seit Jahren über sich ergehen lassen muss, macht sprachlos.
Mieter in Berlin sind am Rande der Verzweiflung
Sandra B. (Name geändert) lebt seit 2022 zusammen mit ihren beiden Kindern in einem Mehrfamilienhaus der Gewobag in Reinickendorf. Doch schon vier Wochen nach dem Einzug in die 3-Zimmer-Wohnung ging der Horror los, berichtet die Mieterin in Berlin gegenüber der „BZ“.
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An den Außenwänden der Wohnung bildete sich schwarzer Schimmel, im Schlafzimmer sogar so stark, dass die Mutter mit ihren Kindern im Wohnzimmer schlafen muss. „Das ist kein Zustand“, so die 27-Jährige.
Gewobag weist die Schuld von sich
Auch ihr Nachbar ist betroffen. Emre E. wohnt über der jungen Familie. Bei beiden Parteien wurde der Schimmel durch die Hausverwaltung zwar schon mehrmals beseitigt und übermalt, doch die Ruhe hält nur kurz. Nach zwei Wochen bilden sich immer wieder neue schwarze Schlieren an den Wänden, die laut dem Bundesverbraucherschutzministerium mitunter für Hautreizungen, Allergien und Asthma sorgen können.
„Es wird immer gesagt, wir heizen zu wenig, aber das stimmt nicht“, erklärt der Emre E.. Der junge Mieter in Berlin hat deshalb mittlerweile sogar in jedem Raum Geräte aufgestellt, die die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit messen sollen. Er lüfte dreimal täglich und habe konstant 20 Grad in seiner Wohnung, doch das komme nicht gegen den Schimmel an, berichtet er.
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In dem 12-Parteien-Haus klagen insgesamt vier Einheiten über die Schimmel-Problematik. Von der Gewobag heißt es auf Anfrage der „BZ“ aber, dass die Mieter an dem Problem selbst Schuld seien. Der Sprecher verweist zudem auf eine in Auftrag gegebene Langzeitmessung in dem Haus, heißt es weiter.
Ein baulicher Mangel am Gebäude könne daraus nicht abgeleitet werden. Er erklärt: „Im Rahmen der Messung werden die Mieter auch durch den Sachverständigen über das richtige Lüft- und Heizverhalten aufgeklärt.“
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Sandra B. reicht es trotzdem. Am liebsten würde sie woanders hinziehen. Doch wie so viele Mieter in Berlin hat auch sie dabei ein großes Problem: „Das kann ich mir nicht leisten.“