Blutige Auseinandersetzungen und schwere Gewaltverbrechen gehören in der Hauptstadt leider zum Alltag der Polizei. Immer wieder werden dabei auch Stichwaffen wie Messer eingesetzt. Jetzt werden in Berlin sogenannte Messerverbotszonen eingerichtet.
Ab Samstag (15. Februar) gilt dann im Görlitzer Park, am Kottbuser Tor und am Leopoldplatz ein entsprechendes Messerverbot. Wer dagegen verstößt, begeht eine Ordnungswidrigkeit, die mit einem Bußgeld von bis zu 10.000 Euro bestraft werden kann. Lediglich Messer für gewerbliche Zwecke sind hierfür berufsbedingt ausgeklammert. Für die Berliner Gewerkschaft der Polizei (GdP) sind diese Maßnahmen allerdings keineswegs ausreichend.
Berliner Gewerkschaft der Polizei bezeichnet das Verbot als „Placebo“
„Messerverbotszonen sind der große Wurf, den sich die Bundespolitik überlegt hat, um die ausufernde Gewalt mit Messern in unserem Land einzudämmen“, erklärte GdP-Landeschef und Hauptkommissar Stephan Weh. „Der Anlass sind schockierende Taten wie in Brokstedt, Solingen, Aschaffenburg und an unserem Kollegen Rouven in Mannheim.“
+++ Berliner Polizei verkündet es selbst – diese Zahlen machen betroffen +++
„Das Ergebnis ist ein reines Placebo, das keinerlei Antwort auf diese grauenhaften Morde ist“, kritisierte der GdP-Landeschef. „Keine dieser Taten hätte sich mit einer Messerverbotszone verhindern lassen,“
„Kein Terrorist und auch kein Schwerstkrimineller lässt sich von Verbotsschildern abhalten“
„Wir vermissen eine sachgerechte Debatte über echte Lösungen. Kein Terrorist und auch kein Schwerstkrimineller lässt sich von Verbotsschildern abhalten, so schön sie auch gestaltet sind“, so Stephan Weh von der GdP.
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Ob die hohen Bußgelder in den Messerverbotszonen in Berlin dazu führen werden, dass die Gewaltverbrechen an den Brennpunkten Görli, Kotti und Leo gesenkt werden können, wird sich wohl erst in den nächsten Monaten zeigen. Trotzdem dürfte diese Maßnahme ein erster Schritt sein, um das Führen von gefährlichen Stichwaffen in Zukunft weiter zu regulieren.