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Neukölln: Polizei-Ansprache eskaliert – dutzende behindern Festnahme

Er hatte eine Frau in Neukölln auf sexueller Grundlage beleidigt, wurde dann festgenommen und wehrte sich. Und nicht nur das. Eine ganze Menschenmenge behinderte die Polizei.

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© IMAGO/Stefan Zeitz

Sicherheit für Berlin: Polizei, Feuerwehr und Co.

Sie sollen in Berlin für Sicherheit sorgen: Polizei, Feuerwehr und Co. Bei der Berliner Polizei sind derzeit über 27.000 Bedienstete beschäftigt. Jeden Tag gehen über den Notruf 110 in der Einsatzleitzentrale 3.700 Anrufe ein. Das sind 1,34 Millionen Anrufe im Jahr.

Eine 21-jährige Frau machte gegen 19 Uhr am Montagabend (14. August) Polizisten darauf aufmerksam, dass sie von einem Mann in Berlin-Neukölln auf sexuell beleidigt wurde. Der mutmaßliche Täter befand sich noch in der Nähe und wurde von den Polizisten angesprochen. Später eskalierte die Polizei-Ansprache aber, weil dutzende Menschen sich versammelten und eine Festnahme behinderten.

Der Vorfall ereignete sich am Montagabend in der Weichselstraße in Neukölln. Die Polizisten sprachen den 25-jährigen Mann an und forderten ihn auf, stehen zu bleiben. Offenbar tat er dies nicht und daher hielt einer der Polizisten ihn zeitweise am Arm fest. Eine Festnahme wollte der mutmaßliche Täter nicht akzeptieren und wehrte sich. Zudem beleidigte er eine Polizistin. Die Einsatzkräfte brachten ihn zu Boden und hielten ihn dort fest.

Neukölln: Menschenmasse solidarisiert sich mit mutmaßlichem Täter

Doch dann mischten sich weitere Personen ein. Rund um den Ort kamen bis zu 50 Personen zusammen, die lautstark ihre Solidarität mit dem Festgenommenen bekundeten und dessen Freilassung forderten. Es blieb aber nicht bei Worten. Denn aus der Menge warf ein unbekannter Mann eine Glasflasche, die nur unmittelbar einen Polizisten verfehlte. Auch der 25-Jährige, der am Boden lag, wehrte sich weiter. Zwischenzeitlich gelang es ihm aufzustehen. Außerdem griff er einen Polizisten an und verletzte diesen.

Die Polizisten mussten einfache körperliche Gewalt anwenden, um den Mann wieder zu Boden zu bringen, wo er schließlich gefesselt wurde. Danach brachten die Einsatzkräfte den Mann zum Einsatzfahrzeug. Auch hierbei kam es zu Zwischenfällen. Immer wieder stellten sich Personen den Polizisten in den Weg. Ein Mann versuchte außerdem den Festhaltegriff einer Polizistin zu lösen.

Der Tatverdächtige wehrte sich weiterhin und trat im Fahrzeug nach einem Polizisten und beleidigte diesen. Und dann flog aus der Menschenmenge noch eine Flasche, die die Frontscheibe des Polizeiautos traf. Schließlich konnte die Polizei samt dem Tatverdächtigen wegfahren. Die Menschenmenge, welche zwischenzeitlich aus bis zu 100 Personen bestanden haben soll, löste sich auf.


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Der 25-Jährige erhielt einen Platzverweis und muss sich nun wegen des Verdachts der Beleidigung und Beleidigung auf sexueller Grundlage verantworten. Zudem wird ihm Widerstand gegen und der Angriff auf Polizeivollzugsbeamte vorgeworfen. Des weiteren liegt eine Strafanzeige wegen Verdachts der versuchten Gefangenenbefreiung sowie des Landfriedensbruches und des schweren Landfriedensbruches gegen den Verdächtigen vor.