Veröffentlicht inBrennpunkt

Berliner Tatortreinigerin betont: “Jede Wohnung spricht eine Geschichte” 

Franka Mantei ist als Tatortreinigerin genau dort vor Ort, wo Menschen ihr Leben verloren haben. Das lässt sie nicht kalt…

Berlin
© BERLIN LIVE / Wengert

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Franka Mantei arbeitet als Tatortreinigerin in Berlin. Dabei kümmert sich die zweifache Mutter bei ihrer Arbeit nicht nur um die professionelle Reinigung des Leichenfundortes, sondern auch um die Betreuung der Hinterbliebenen.

Neben Menschen, die eines natürlichen Todes gestorben sind, trudeln bei der gebürtigen Berlinerin aber auch Aufträge von Straftaten, Unfällen oder Suiziden ein. Bei ihrem Job schießen Mantei dann oftmals ganz bestimmte Gedanken durch den Kopf – im Gespräch mit BERLIN LIVE gewährte die Tatortreinigerin einen Einblick.

Berliner Tatortreinigerin lässt Arbeit nicht kalt

„Jede Wohnung oder jeder Tatort spricht eine Geschichte“, verriet Mantei gegenüber unserer Redaktion. Ganz egal wie gut sie und ihr Team beim Anblick der Leichenfundorte geschult sind, das Gehirn malt sich trotzdem so einige Szenen vor Ort nochmal aus. „Wenn man zum Beispiel Handabdrücke sieht, dann wird einem klar, wie derjenige wohl noch gekämpft haben muss. Da kommen viele Eindrücke auf einen zu“, erklärte die ausgebildete Krankenschwester.

Tatortreinigerin
Franka Mantei ist ausgebildete Krankenschwester – seit Jahren arbeitet die gebürtige Berlinerin allerdings als Tatortreinigerin in der Hauptstadt. Credit: BERLIN LIVE / Wengert

An dem Ort zu sein, an dem ein Mensch seinen letzten Atemzug nahm, berührt einen. Oftmals denkt Mantei auch darüber nach, was in diesem Augenblick wohl der letzte Gedanke der verstorbenen Person gewesen sein könnte. Die Reinigung in einer Messi-Wohnung rufe sogar noch mehr Emotionen hervor: „Was muss das für ein Gefühl sein, wenn man auf seinem Müllberg verstirbt?“

Geruch der Leiche trägt man mit sich

Bis auf mögliche Bilder des toten Menschen in der Wohnung erfährt Mantei nur wenig über die Person. „Wir haben nur mit den Restbeständen wie Haut, Haare, Urin und Fetten zu tun“, erläutert die Tatortreinigerin. Den üblen Geruch einer Leiche kann sich aber wohl keiner ausmalen.


Mehr Nachrichten aus Berlin:


Sie trägt ihn auch nach ihrem Einsatz – trotz Maske und Schutzanzug – unbewusst, aber definitiv auch ungewollt mit sich: „Manche sagen, der Geruch sei sehr süßlich. Ich würde es eher mit einem vergammelten Lebensmittel vergleichen.“ Alles andere als angenehm also – ihren Job würde die Tatortreinigerin allerdings trotzdem gegen keinen anderen eintauschen wollen.