Von der Clan– bis zur Kleinkriminalität, Berlin ist ein gefährliches Pflaster. Rund 536.000 polizeilich erfasste Straftaten zählt die Kriminalstatistik von 2023. Eine Masche ist dabei in der letzten Zeit besonders populär geworden. In kürzester Zeit können Kriminelle damit an einen großen Batzen Geld kommen.
Sogar die Berliner Polizei zeigt sich beunruhigt. „Es ist und bleibt ein lukratives Geschäft für diejenigen, die bereit sind, Menschenleben zu gefährden und über das nötige Equipment verfüge“, sagte Gewerkschaftssprecher Benjamin Jendro letzte Woche. Wie groß ist die Gefahr wirklich? BERLIN LIVE hat nachgefragt.
Berliner Polizei alarmiert – „Es ist und bleibt ein lukratives Geschäft“
Immer wieder zerstören Kriminelle in der Hauptstadt Geldautomaten und rauben diese aus. Erst vergangene Woche (4. Juni) ereignete sich erneut ein solcher Fall. In einem Einkaufszentrum in Köpenick sprengten Unbekannte einen Geldautomaten. Gegen 2.50 Uhr in der Nacht wurde die Polizei in die Pablo-Neruda-Straße gerufen. Als sie eintrafen, sahen sie die Beamten die Lädierungen an dem Automaten. Auch umliegende Geschäfte hatte die Sprengung beschädigt.
Polizeisprecher Jendro sieht das Problem bei den Banken. „Wir müssen leider feststellen, dass die Bankinstitute hier noch immer nicht flächendeckend Maßnahmen ergriffen haben, um es Tätern schwerer zu machen bzw. sie von derartigen Taten abzuhalten. Da reden wir über bessere Videotechnik, aber auch über einbruchhemmenden Nachtverschluss, Alarmsicherung, Vernebelungsanlagen und passive Tintensysteme.“
Gefährliche Masche in Berlin: So viele Sprengungen gab es 2024
Die Beunruhigung der Polizei ist nicht unbegründet. Die Zahl der Fälle gesprengter Geldautomaten steigt. Zwischen 2018 und 2023 hatten Verbrecher 92 Automaten auf dem Gewissen. 24 Fälle davon allein im Jahr 2023, wie die Berliner Polizei BERLIN LIVE auf Anfrage mitteilte. In 11 der Fälle wurde auch Geld entwendet. Für das Jahr 2024 seien bislang schon 17 Sprengangriffe bekannt. Davon waren sieben erfolgreich.
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Die Täter aus Köpenick wurden noch nicht gefasst. Die Polizei steckt noch in den Ermittlungen. Ob die Banken in Zukunft tätig werden und die Sprengungen verhindern, bliebt abzuwarten.