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Clans in Berlin: Brutaler Mord! Als Nidal R. auf dem Tempelhofer Feld erschossen wurde

2018 kam es am Rande des Tempelhofer Felds in Berlin zu tragischen Szenen – ein Familienvater wurde inmitten seiner Liebsten erschossen. Die Spur führt zurück ins Clan-Milieu…

Clans in Berlin
© Imago / A. Friedrichs

Clans in Berlin: Diese Großfamilien halten die Polizei auf Trab

Der 9. September 2018 war ein sonniger Sonntag in Berlin. Zahlreiche Menschen zieht es an diesem Tag zum Freunde treffen, Entspannen oder Sonnen aufs Tempelhofer Feld. Auch Nidal R. – ein Verbündeter eines polizeibekannten Berliner Clans – lässt die Woche gemeinsam mit seiner Familie am Rande des stillgelegten Flughafengeländes ausklingen. Doch plötzlich kippt die ausgelassene Stimmung…

Es fallen Schüsse. Berichten zufolge wird Nidal von mehreren Kugeln vor den Augen seiner Liebsten getroffen. Schwerverletzt wird der 36-Jährige in ein Krankenhaus gebracht, in dem er wenige Stunden später verstirbt. Die Hintergründe für den tödlichen Angriff sind bis heute nicht vollständig geklärt.

Berliner Clans: Opfer war ein guter Freund

Bereits im Jahr 2010 geriet Nidal ins Visier von Unbekannten. Damals wurde aus einem vorbeifahrenden Auto auf den Familienvater geschossen. Aufgrund mehrerer Straftaten galt der staatenlose Palästinenser bei den Beamten schon seit längerer Zeit als Intensivtäter. Der Vorfall am Tempelhofer Feld sei jedoch die Quittung einer anderen Sache gewesen: Innerhalb der Szene ist von einem Fehltritt seitens Nidal die Rede.

Demnach soll es auf einer Hochzeit zu einer Auseinandersetzung gekommen sein – eine „heftige Ehrverletzung“. Nach Nidals Tod rechnet die Polizei mit weiteren Vorfällen, einer sogenannten Blutrache. „Wenn ein Clan einem Mitglied eines anderen Clans etwas antut, dann muss er mit Repressalien rechnen“, erklärt Clan-Experte Ralph Ghadban gegenüber BERLIN LIVE die „Regeln“ zwischen den kriminellen Mitgliedern der Großfamilien.

Clan-Experte überzeugt: „Man hat keine großen Bedenken“

Dass Nidal auf offener Straße angeschossen wurde, sei allerdings nicht der klassische Fall. „Man versucht zu vermeiden, andere mit hineinzuziehen – aber man hat keine großen Bedenken. Ein guter Schütze trifft immer. Hauptsache der Auftrag wird erledigt“, verrät Ghadban.


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Bei der Beerdigung des Opfers versammelten sich dann allerdings rund 2.000 Menschen aus ganz Deutschland auf dem Friedhof in Berlin-Schöneberg – unter anderem auch drei wichtige Clan-Chefs. „Die Beerdigung war eine Machtdemonstration gegenüber dem Staat. Man wollte zeigen, wer hier das Sagen hat und stark ist“, vermutete der Clan-Experte Ghadban. Trotzdem geben die Ermittler nicht auf und sind den Tätern weiter auf der Spur.