Der Berliner Bezirk Kreuzberg macht seinem Namen als Brennpunkt-Bezirk alle Ehre. In der Gegend rund um das Kottbusser Tor kam es in den vergangenen Tagen und Wochen vermehrt zu kriminellen Auseinandersetzungen.
Erst am Samstag (24. Februar) rückte die Polizei Berlin in das berühmt berüchtigte Graefekiez aus. Dort gab es einen blutigen Streit mit Messer und Schreckschusspistole. Anschließend musste die Notaufnahme des Urban-Klinikums von den Beamten weiträumig abgesperrt werden.
Am Mittwoch (28. Februar) ereigneten sich nicht unweit vom damaligen Tatort ähnliche Szenen.
Clans in Berlin: Schon wieder Schüsse in Kreuzberger Kiez
Wie die Berliner Polizei mitteilte, soll es am späten Abend an einer Tankstelle in der Oranienstraße einen Konflikt zwischen sechs Männern gegeben haben. Ohne Happy End: Stattdessen sind sogar Schüsse gefallen. Ein 22-Jähriger wurde dabei verletzt. Ihn konnten die Beamten in der Nähe des Tatorts mit einer Verletzung am linken Unterarm antreffen.
Der verletzte Mann war in Begleitung seines 28-jährigen Bruders. Diesem sei bei der Auseinandersetzung nichts zugestoßen. Sein jüngeres Familienmitglied musste hingegen für eine Operation ins nahegelegene Klinikum gebracht werden. Zudem konnte festgestellt werden, dass ein 27-Jähriger geschossen haben soll – er befindet sich allerdings weiterhin auf der Flucht.
Berliner Polizei durchsucht Wohnung des Tatverdächtigen
Am Tatort konnten die Polizeikräfte keine Waffen vorfinden – lediglich eine rund 50 Meter lange Blutspur, die bis in die Lobeckstraße reichte. Bei der anschließenden Durchsuchung der Wohnung des vermeintlichen Täters trafen die Beamten den Tatverdächtigen jedoch nicht an. Die Hintergründe zur Tat sind also weiterhin vollkommen unklar. Wie die „B.Z“ berichtete, werden derzeit mögliche Zusammenhänge mit dem Clan-Milieu geprüft.
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„Wir erleben gerade wieder eine Welle an Auseinandersetzungen, bei denen auch vor Waffengewalt in der Öffentlichkeit nicht zurückgeschreckt wird“, teilte Benjamin Jendro, Sprecher der Gewerkschaft der Polizei Berlin mit. Die Ermittlungen werden zeigen, ob die Taten der letzten Wochen einen Zusammenhang aufweisen.
Clans in Berlin mit beunruhigender Entwicklung
Was jedoch laut Jendro besonders erschreckend sein dürfte: „Klar ist, dass nicht jeder mit Machete, Knüppeln und Schusswaffe auf Berlins Straßen unterwegs ist und wir in bestimmten Bereichen immer wieder sehen, dass der Konkurrenzkampf um Felder der Organisierten Kriminalität ebenso wie verletzte Ehre ausreicht, um wie im Urzustand aufeinander loszugehen und eine Aktion selten unbeantwortet bleibt.“