Noch in diesem Jahr soll ein Zaun den Görlitzer Park in Berlin-Kreuzberg umgeben. Ein äußerst umstrittenes Vorhaben, das der schwarz-rote Senat ohne Zustimmung des Bezirks durchsetzt – und zum Unmut vieler Bürger.
Das wurde erst jetzt wieder deutlich, als über 300 Menschen gegen den Zaun demonstrierten. Ihr Ärger richtete sich dabei vor allem gegen den Regierenden Bürgermeister Kai Wegner, den sie der Lüge bezichtigten.
Görlitzer Park: Das wünschen sich die Demonstranten
Samstagmittag (1. März) rund um den Görlitzer Park: Anwohner und Aktivisten versammelten sich, um dagegen zu demonstrieren, dass die Brennpunkt-Grünanlage nachts bald abgeriegelt werden soll. Sie glauben nicht, dass ein Zaun die Probleme rund um Drogen und Kriminalität lösen kann.
Stattdessen wünschen sie sich mehr Hilfsangebote, wie Wohnungen, Sozialarbeit und medizinische Versorgung, wie die „BZ“ berichtet. Doch ob es diese geben wird? Das bleibt abzuwarten. Der Senat konzentriert sich derzeit vor allem auf eines: den millionenteuren Zaun.
Darum lügt Kai Wegner laut der Zaun-Gegner
1,2 Millionen Euro werden schätzungsweise alleine für die Umzäunung locker gemacht, hinzu kommen 900.000 Euro für neue Beleuchtung und 800.000 Euro im Jahr für Personal, das den Park zur späten Stunde abschließen soll. Viel Geld, das aber seine Wirkung zeigen wird, ist sich Kai Wegner sicher.
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Er erklärte in der Vergangenheit mehrfach, dass der Zaun dazu beitragen könne, die Zahl der Straftaten zu reduzieren. Ein Effekt, an den die Demonstranten nicht glauben. Sie haben einen heftigen Verdacht, der auf einem Plakat prangerte: „Kai Wegner lügt dich an“.
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Wer am Ende recht behält, das wird sich zeigen. So viel steht aber schon mal fest: Der Zaun-Streit geht weiter. Auch während der Errichtung um den Görlitzer Park in den kommenden Monaten und wenn er dann irgendwann steht, dürften die Gegner nicht verstummen. (mit dpa)