Erst am Montag (30. Oktober) hatte das Land Berlin darüber informiert, wie das Brandenburger Tor denn nun von der orangen Farbe zu befreien sei. Nur einen Tag später ist die Letzte Generation wieder mit Farbe in der Hauptstadt unterwegs.
Die neue Aktion der Letzten Generation richtete sich direkt gegen Bundeskanzler Olaf Scholz, dem die Aktivisten Lügen vorwarfen. Doch der Protest selbst trat in den Hintergrund. Die Handlungen eines Mannes, der sich als Polizist ausgab, sorgten für Diskussionen im Netz.
Letzte Generation am Kanzleramt
Mit orangener Farbe hatten die Aktivisten der Letzten Generation den Schriftzug „Olaf lügt“ mehrfach auf die Fassade des Bundeskanzleramts geschrieben. Laut Aktivistin Marion Fabian (73) beziehen sich die Aktivisten damit auf Aussagen des SPD-Politikers, nach denen die aktuellen Klimaschutz-Maßnahmen ausreichen würden, um den Klimawandel aufzuhalten. Sie bezeichnete diese Aussagen als „lebensgefährliche Lüge“.
Wie immer stellten sich auch an diesem Tag mehrere Polizisten den Aktivisten in den Weg. Sie fixierten die Aktivisten und hinderten sie daran, weitere Schriftzüge aufzubringen. Doch ein Video, das von der „Berliner Zeitung“ auf X (ehemals Twitter) gepostet wurde, sorgt nun im Netz für Diskussionen.
Nicht nur Polizisten am Kanzleramt im Einsatz?
Dort ist zu sehen, dass sich auch mindestens zwei Männer, die keine Polizeiuniformen tragen, daran beteiligen, die Aktivisten zu fixieren. Einer geht dabei vor den Augen anderer Polizisten durchaus rabiat vor. Zu sehen ist, wie er zwei Aktivisten zu Boden bringt, einem den Pinsel aus der Hand nimmt und diesen mehrfach durch das Gesicht einer anderen Aktivistin zieht.
Laut dem Bericht der „Berliner Zeitung“ gab sich der Mann als Polizist aus und versuchte, Aktivisten festzunehmen. Dabei wirkte er aggressiv. Ob es sich tatsächlich um einen Polizisten gehandelt habe, war länger unklar. Aus dem Bericht geht hervor, dass sich der Mann auch mit uniformierten Polizisten austauschte. Dass diese ihn nicht daran hinderten, Aktivisten zu Boden zu bringen sprach ebenfalls dafür.
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Auf Anfrage von BERLIN LIVE wollte sich eine Sprecherin der Berliner Polizei zunächst nicht zu dem Einsatz äußern. Nun steht jedoch fest: bei dem vermeintlichen Polizisten handelt es sich tatsächlich um einen Beamten in Zivil. Man prüfe bereits disziplinarische Maßnahmen gegen den Polizisten. Ein Fachkommissariat beim Landeskriminalamt habe den Fall übernommen.