Das Bogensee-Areal ist altes Nazi-Grundstück in Brandenburg. Seit Jahren steht es schon im Fokus ausufernder Spekulationen. Auf dem circa 17 Hektar, dicht bewaldeten Grundstück nordöstlich von Berlin ließ sich NS-Propagandaminister Joseph Goebbels einst ein berüchtigtes Landhaus bauen.
In späteren Jahren nutzte die DDR den Ort als Jugendhochschule der Freien Deutschen Jugend. Seit dem Jahr 2000 ist das Areal, das dem Land Berlin gehört, jedoch ungenutzt und verfällt immer weiter. Die betroffene Gemeinde Wandlitz und der Landkreis Barnim pochen nun darauf, dass sich endlich etwas ändert.
Brandenburg: So steht es um den historischen Ort
Deshalb sind die Verantwortlichen auf der Suche nach einem geeigneten Konzept für das gesamte Areal. Inzwischen haben sich auch viele Projektentwickler und mögliche Investoren eingeschaltet. Die rund 100 Anfragen aus den vergangenen Monaten zeigen, dass es endlich vorangeht.
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Nachdem ein SPD-Politiker im Mai einen Abriss des Anwesens ins Spiel gebracht hatte, hoffen nun andere Akteure auf eine praktischere Lösung. Wenn es nach ihnen ginge, würden hier in Zukunft tausende Menschen wohnen. Doch wie vielversprechend sind die eingereichten Vorschläge?
„Diese sind von unterschiedlichster Art und Qualität und müssen im Laufe des weiteren Prozesses genauestens auf ihre Seriosität geprüft werden“, erörtert die Wandlitzer Gemeindeverwaltung.
Studie soll Erkenntnisse liefern
Wie der „Tagesspiegel“ berichtet, soll das Brandenburger Areal nun mithilfe einer Studie untersucht werden. Diese soll dazu beitragen, ein Nutzungskonzept zu entwerfen. Hierfür ist unter anderem eine „architektonische Bestandsanalyse“ vorgesehen. Doch die Kosten sind enorm – angeblich belaufen sich sie auf 870.000 Euro.
Deswegen soll die horrende Summe über Fördergelder des Bundes mitfinanziert werden. Der benötigte Antrag soll bis zum 20. November im Förderprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ eingereicht werden.
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Bereits in der Vergangenheit ließ die Berliner Immobilienmanagement GmbH eine Machbarkeitsstudie zum Bogensee-Areal erstellen. Diese habe laut der Gemeinde eine Wohnbebauung für über 4.000 neue Einwohner vorgesehen. Eine Idee, die bei den Einheimischen nicht gut ankam.
„Aus Sicht der Gemeinde Wandlitz wäre die Realisierung dieses Konzepts in dieser Dimension bei der Gemeindevertretung sowie den Bürgerinnen und Bürgern von Wandlitz auf Unverständnis und Ablehnung gestoßen“, so die Gemeindeverwaltung. Nun bleibt es abzuwarten, was die neuerliche Untersuchung für Erkenntnisse liefert.