Mit der Bahn ist man in Berlin gut unterwegs. Die Hauptstadt ist ein echter Knotenpunkt im Fernverkehr geworden – und das im In- und Ausland. Denn von hier fahren Züge nach Warschau, Prag und Amsterdam. Und immer wieder kommen neue Verbindungen dazu.

Bei mehr als 3,5 Millionen Einwohnern kann es am Hauptbahnhof da schon mal trubelig zugehen. Um ein drohendes Bahn-Chaos zu verhindern, soll jetzt eine Station reaktiviert werden. Dabei hat hier seit fast 20 Jahren kein ICE mehr gehalten.

Bahn in Berlin: Worauf müssen sich die Fahrgäste einstellen?

Die Bahnen des Fernverkehrs fahren in Berlin fünf Haltestellen an: Neben dem Hauptbahnhof sind das Spandau, Gesundbrunnen, Südkreuz und der Ostbahnhof. Vor dem Mauerfall war das anders: Damals hieß der wichtigste Halt für Fernzüge: Zoologischer Garten. Und auch nach der Wende hielten dort ICE und Co. – bis 2006 Schluss war.

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„Gerade in Städten mit mehreren auch für den Fernverkehr geeigneten Bahnhöfen könnte eine Entzerrung der Fernbahnhalte helfen“, begrüßt der Bundestagsabgeordnete Stefan Gelbhaar (Grüne) die Pläne gegenüber der „Berliner Zeitung“. Denn am Hauptbahnhof staute es sich zuletzt zunehmend auf den Bahnsteigen.

Skepsis wird laut

„Zugleich sind wohnortnahe Bahnhöfe wie etwa Zoo oder Ostkreuz für viele Menschen auch als Fernbahnhof sehr attraktiv. Die stärkere Nutzung wohnortnaher Bahnhöfe wird die Situation am Hauptbahnhof entspannen“, argumentiert der Politiker weiter. Doch die Pläne rund um die Bahnen in Berlin sehen längst nicht alle Seiten so rosig.

„Wenn alle ICE- und Intercity-Züge am Zoo hielten, würde das die Strecke verstopfen“, erklärt Ex-DB-Manager Ingulf Leuschel gegenüber dem Blatt. Ein ICE-Halt dauere im Schnitt 4,5 Minuten, begründet er seine Vorbehalte: „Würden alle Fernzüge am Zoo Stopps einlegen, wäre viel weniger Regionalverkehr auf der Stadtbahn möglich.“