In Berlin gehören sogenannte Poller fast zum Alltag. In jedem Stadtteil findet man sie – mal mehr, mal weniger häufig. Immer öfter werden auch sogenannten Modalfilter zum Schutz von Radfahrern und Fußgängern eingerichtet. In vereinzelten Fällen dienen diese auch als Straßensperren, um den Durchgangsverkehr zu regulieren.
Je mehr Poller es in der Hauptstadt gibt, desto lauter wird der Protest. Vielen Autofahrern sind sie ein Dorn im Auge. Und manch einem Anwohner gehen die hässlichen Dinger auch optisch auf den Geist.
Berliner Experten wollen Poller reduzieren – ihr Gegenvorschlag ist brisant
Nachdem jetzt in Mitte mehrere Anwohner der Tucholskystraße beim Verwaltungsgericht gegen einen sogenannten Modalfilter auf der Kreuzung zur Linienstraße geklagt und Recht bekommen haben, wittern nun auch andere Poller-Gegner ihre Chance.
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Auch in der Senatsverkehrsverwaltung scheint es Experten zu geben, die sich an den zahlreichen Pollern im Straßenbild stören. Wenn es nach dem „Gestaltungsbeirat öffentliche Räume Berlin“ ginge, würde es in Berlin in Zukunft deutlich weniger Poller geben.
Tempo-30 soll es jetzt richten
Stattdessen empfehlen die Experten die Erprobung von zusätzlichen Tempo-30-Bereichen. „Dadurch können Konflikte entschärft und die Installation von störenden Protektionselementen vermieden werden“, schreibt die Senatsverkehrsverwaltung in einer Mitteilung, die dem Berliner „Tagesspiegel“ vorliegt. Ergänzend sei „die Reduzierung des fließenden und ruhenden Autoverkehrs anzustreben“ – mit anderen Worten: man würde gerne weniger fahrende und parkende Autos haben.
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Aber auch die Experten vom Senat möchten nicht komplett auf Poller verzichten. Schließlich würden diese eine sichtbare „Markierung eines Wandlungsprozesses“ darstellen und den „Veränderungswillen“ und die „Ernsthaftigkeit im Umgang mit dem Radverkehr“ untermauern.